Knapp, aber letztendlich ungefährdet gewann der 45-jährige Süßener Firat Arslan seinen Boxkampf im Crusergewicht um den WBO Europe Champ Titel in der Göppinger EWS Arena.
Frenetisch wurde der gebürtige Türke schon beim Einmarsch in die Arena von rund 4000 Zuschauern gefeiert. Firat und auch sein albanischer Gegner Nuri Seeri, angefeuert von über 200 albanischen Fans lieferten sich von Anfang an einen packenden Kampf in den beide mit hohem Tempo nach vorne strebten. In der zweiten Runde gab es die ersten zählbaren Treffen von Firat. Nuri begann, Firat mit seinen heruntergelassenen Händen zu provozieren, aber Firat blieb gelassen, boxte zielstrebig und setzte die besseren Treffer, auch wenn sie bei Nuri keine Wirkung zeigten.
Aber beim Boxen werden die Treffer gezählt, auch wenn sie scheinbar keine Wirkung zeigen und auch in den weiteren Runden konnte Firat hiervon stetig mehr verbuchen. Erst ab der 8. Runde wurden die Boxer etwas müde und langsamer. Beide Boxer boxten aber weiter auf hohem Niveau und zeigten keine Trefferwirkung. In der letzten, 12., Runde wollten es beide noch einmal wissen, es kam zum offenen Schlagabtausch, nachdem sich beide als Sieger im Ring zeigten. Nuri ließ sich sogar schon auf Händen tragen.
Aber das Urteil der Ringrichter war deutlich und einstimmig. Firat Arslan ist jetzt WBO Europachampion im Weltergewicht und hat damit alle Chancen wieder um einen Weltmeistertitel zu boxen. Promoter und Veranstalter Erol Ceylan zeigt sich gegenüber dem Filstalexpress sicher, dass Firat das Zeug hat, wieder Weltmeister zu werden. Gerne würde er auch einen Weltmeisterkampf organisieren. Ob er glaubt, dass Firat auch mit 50 Jahren noch boxen werde antwortete Ceylan: „Warum nicht, es gab schon Weltmeister, die schon 50 Jahre alt waren und Firat ist fit und gesund“.
Der Kampf von Firat war in der EWS-Arena der Höhepunkt eines abwechslungsreichen Boxabends. Angefangen mit einem Frauenboxkampf im Leichtgewicht, den die Ungarin Zsofis Bedo nach Punkten gegen die Karlsruherin Maja Milenkovic gewann über einige Kämpfe, die sich nicht zu erwähnen lohnen, ging es auch um zwei WBO-Weltmeistertitel. Der Berliner Karo Murat gewann im Leichtschwergewicht gegen Yevgeni Makhteienko aus der Ukraine nach einem packenden Fight in der 12. Runde Sekunden vor Schluss durch Ko. Schade für den Ukrainer, der den Kampf dominiert hatte, aber Murat schlug einfach härter zu. Der Kölner Manuel Charr gewann seinen Kampf gegen den Bruder von Nuri Seferi, Sefer, einstimmig nach Punkten im Schwergewicht. Es war kein schöner Kampf, wie im Schwergewicht üblich, geprägt von Klammern und Schieben. In der 10. Runde war Sefin kräftemäßig am Ende, nur der Gong rettete ihm vor dem Ko.
