Wer nicht in Göppingen war, hat nichts verpasst. Zu keiner Phase des Spiels konnten die Grünweißen auch nur ansatzweise an die Leistungen der Vorbereitungsspiele anknüpfen. Weder die Torwarte, noch die Abwehr oder der Angriff war in der Lage mit den Gegenspielern mitzuhalten. Die Hannoveraner sind ein Mitwettbewerber um die anvisierten Plätze fünf bis sieben. Mit der gezeigten Leistung wird es schwer, sich in dieser Region der Tabelle zu bewegen.
FRISCH AUF! kam von Anfang an nicht richtig rein ins Spiel gegen Hannover. Schnell konnten die konsequent aufspielenden Gäste dies ausnutzen und gingen in Führung. Die Grün-Weißen kämpften zwar, ihnen unterliefen aber zu viele leichte Ballverluste und schlecht vorbereitete Abschlüsse, die dann zumeist auch nicht den Weg ins gegnerische Gehäuse fanden. Zwei Überzahlspiele wurden in dieser Spielphase ausgelassen. Hannover konnte die Lücken in der FRISCH AUF!-Abwehr oft ausnutzen und traf vor allem aus dem Rückraum und vom Siebenmeterstrich, so dass die Gäste-Führung schnell anwuchs. FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson nahm eine Auszeit (15.), die aber nicht die gewünschte Änderung im Göppinger Spiel bewirkte. Nur wenige Minuten später zückte er den grünen Karton zum zweiten Mal (18.). Jetzt endlich fand FRISCH AUF! besser ins Spiel, aber der Rückstand betrug jetzt bereits bis zu 8 Treffer (5:13). Die FRISCH AUF!-Mannschaft hielt jetzt voll dagegen und auch Torwart Primoz Prost kam besser ins Spiel. Trotzdem fielen weiterhin zu viele Gegentreffer. Immerhin gelang durch Treffer von Lars Kaufmann und Anton Halen eine Ergebnisverbesserung auf 9:14 und es kam leichte Hoffnung auf, dass im zweiten Durchgang vielleicht doch noch was geht für die Heimmannschaft. Mit 11:17 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel bot sich aber das gleiche Bild. Hannover war erneut schneller im Spiel und zog wieder auf 8 Treffer davon. Der Spielverlauf flößte den Niedersachsen Selbstvertrauen ein, und zwar etwa in gleichem Maße, wie es bei den FRISCH AUF!-Spielern schwand. FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson wechselt etliche Male seine Formation und auch die Spieler versuchten, besser ins Spiel zu kommen. Die Gäste ließen aber nicht nach und in vielen Situationen hatten sie dann auch noch mehr Glück. Beim 16:22 kamen die Grün-Weißen noch einmal durch Treffer von Jens Schöngarth und Marco Rentschler auf 6 Treffer heran, aber schnell zog Hannover wieder weiter davon. Beim 20:30 betrug der Rückstand erstmals 10 Treffer und am Ende gewann die TSV Hannover-Burgdorf, die ihre besten Spieler in Kai Häfner, Morten Olsen und Torwart Martin Ziemer hatten, auch dank der geschlossenen Mannschaftsleistung verdient und ungefährdet mit 23:34.
Gästetrainer Jens Bürkle: Ich bin heute sehr zufrieden. In den vielen Jahren, seitdem ich nach Göppingen als Spieler und Trainer komme, habe ich noch nie gewonnen. Dass wir das heute so mit Bravour lösen, hätte ich nicht gedacht. Wir haben tolle Quoten gehabt und die Olympioniken hatten gewisse Vorteile. Wir haben eine gute Abwehrleistung und eine gute Torhüterleistung gezeigt, sowie gute Gegenstöße gespielt. Ich möchte meiner Mannschaft ein großes Kompliment für die heutige Leistung aussprechen.
FRISCH AUF!-Trainer Magnus Andersson: Es war heute ein verdienter Sieg für Hannover. Ich bin heute unglaublich enttäuscht von der Leistung meiner Mannschaft. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und haben viele technische Fehler gemacht. Dies hat zu einer großen Unsicherheit in der Mannschaft geführt. Heute hat gar nichts funktioniert und wir haben unglaublich viele Fehler gemacht und im Angriff zu hektisch gespielt. Wir haben komplett das Konzept verloren und haben insgesamt keine Aggressivität an den Tag gelegt. Wir können uns bei den Fans nur für diese Leistung entschuldigen.
FRISCH AUF!: Prost, Rutschmann; Kneule 2, Späth 2, Barud, Sesum 2, Kaufmann 3, Berg 1, Schiller 3/2, Pfahl 2, Rentschler 2, Halen 2, Schöngarth 4.
TSV: Ziemer, Semisch; Johannsen 5/4, Mortensen 6/1, Patrail 2, Häfner 8, Böhm 1, Karason 4, Schmidt, Olsen 4, Hinz, Christophersen, Kastening 4.
Spielfilm: 3:3 (9.), 3:5 (11.), 4:8 (15.), 5:12 (18.), 9:14 (24.), 11:17 (Hz.) – 11:19 (32.), 16:22 (39.), 17:26 (45.), 19:26 (49.), 21:33 (59.), 23:34 (Ende).
Strafen: 0/4.
Zuschauer 4400.
Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski.