Fazit der vergangenen Woche mit den Spielen gegen Lemgo und in Eisenach, zweimal der berühmte Satz mit X, das war beides gar nix. Im Nachhinein kann man nur hoffen, dass der Trainerstab aus den vielen taktischen Fehlern dieser Spiele die richtigen Schlüsse zieht, denn so kannst du deine Mannschaft eigentlich nicht aufs Parkett lassen, dann laufen sie wie erlebt dem Gegner ins offene Messer.
Gegen Lemgo fing alles sehr gut an, 20 Minuten lang war es ein offener Schlagabtausch, dann aber wechselte Matschke seine komplette Rückraumreihe aus und genau dies war der Anfang vom Ende. Die Ostwestfalen bedankten sich auf ihre Weise und zogen noch in den ersten dreißig Minuten entscheidend davon, profitierten dabei von den technischen Fehlern von Schmidt und Newel sowie den schwachen Abschlüssen von Martin Hanne. Letzterer läuft seiner Form nach wie vor hinterher, der Junge kann einem fast schon leidtun. Die Fehlerarie ging in der zweiten Halbzeit weiter, während Lemgo gnadenlos die Fehler der Göppinger ausnutzte und seinen sehr effektiven Stiefel herunterspielte. Vor allem der alles überragende Tim Suton ließ die grün-weiße Defensive ein ums. andere Mal uralt aussehen. Warum die Trainer nicht versuchten Suton kurz zu decken, um seine Kreise einzuengen bleibt mir ein Rätsel. Die Superoptimisten im Göppinger Lager dachten natürlich an eine Trotzreaktion in Eisenach, doch weit gefehlt. Frisch Auf wurde in der ersten Hälfte vom ThSV vorgeführt, der die Ideenlosigkeit im Angriff der Schwaben und die wiederum vielen technischen Fehler wie Lemgo gnadenlos ausnutzte und schon zur Pause quasi uneinholbar vorne lag. Diesmal wählte der Coach die Variante mit vier Rückraumspielern die gegen eine offensive Deckung der Thüringer mehr als schief ging, weil auch keiner der Göppinger Akteure ohne Ball in die Tiefe ging, um Löcher für weine Mitspieler zu reißen. In Eisenach musst du beißen und kratzen, du benötigst klare Spielstrukturen, du musst dich reinhängen und kämpfen, um aus diesem Hexenkessel etwas Zählbares mitzunehmen. Diese Attribute haben in der ersten Halbzeit komplett gefehlt, im zweiten Abschnitt konnten wenigstens Schmidt und Neudeck, beide mit ihrem bestem Saisonspiel, die Niederlage in Grenzen halten. Diese beiden Spiele zeigten aber auch auf, Frisch Auf fehlt ein Regisseur, einer der mit klarem Plan das Spiel lenkt, über den die meisten Angriffe laufen und der vor allen ein Auge für seine Mitspieler hat. Man kann nur hoffen, Ole Pregler der in der nächsten Spielzeit seine Zelte unter dem Hohenstaufen aufschlägt, ist dieser Mann. Allerdings benötigt Frisch Auf dringend einen Kreisläufer vom Format eines Kresimir Kozina, welcher Bälle auch in kritischen Situationen fangen und verwerten kann, denn dies ist mit den beiden aktuellen oftmals nicht machbar, wobei Jurmala momentan der wesentlich effektivere der beiden Kreisspieler ist, dessen Vertrag aber am Ende der Saison ausläuft. Auf jeden Fall müssen Hallbäck und Co. Am Samstag vor voller Hütte gegen Flensburg ein anderes Gesicht zeigen, um vielleicht, aber auch nur vielleicht den Hauch einer Chance auf Punkte zu wahren.