Zehn spielerisch gute Minuten reichen einfach nicht, um der wohl momentan besten Vereinsmannschaft der Welt Paroli bieten zu können. Das mit Topstars besetzte Team des SC Magdeburg konnte am Sonntag gegen, ja man muss leider sagen, größtenteils hilflose und biedere Schwaben, schalten und walten wie sie wollten und letztendlich einen deutlichen Erfolg feiern. An diesen beiden Teams sieht man jedoch auch, Geld wirft Tore, denn mit ungefähr dem doppelten Budget von Frisch Auf lässt sich natürlich handballerische Klasse einkaufen. Hinzu kommt, dass dieses Team immer hungrig ist, obwohl man Woche für Woche auch noch in der Champions League gefordert ist, will diese Mannschaft mit ihrem ehrgeizigen Trainer Bennet Wiegert jedes Spiel egal gegen wen erfolgreich gestalten.
Matschke und seine Mannen müssen dieses Match abhaken und das Positive daraus ziehen, nur gab es leider bis auf die ersten zehn Minuten nichts Derartiges. Katastrophale Abschlüsse, die Sieben gegen Sechs Variante, welche die Mannschaft überhaupt nicht beherrscht und aus derer die Anhaltiner immer wieder einfache Tore generieren konnten. Auch das schon des Öfteren angesprochene Rückzugsverhalten ließ wieder einmal mehr als zu wünschen übrig, in diesen Punkten müssen die Trainer unbedingt den Hebel ansetzen, da diese Ballverluste immer zu leichten Toren für den Gegner führen. Wie ein Sieben gegen Sechs Spiel erfolgreich funktioniert können sich die Grün-Weißen beim nächsten Gegner TBV Lemgo abschauen. Die Ostwestfalen spielen dieses Variante in Perfektion über ihre Schlüsselspieler Lukas Hutecek und Tim Suton. Um diese beiden Rückraumakteure hat Coach Florian Kehrmann in den letzten Jahren mit mehr oder weniger bescheidenen finanziellen Mitteln, aber großer Kontinuität, eine Spitzenmannschaft geformt, die momentan Rang drei in der Liga belegt. Kehrmann schaffte es aus mittelmäßigen Spielern, hauptsächlich aus der zweiten Liga rekrutiert, Spitzenhandballer zu formen. Der TBV ist dank seinem Trainer mittlerweile von der grauen Maus zu einer Topadresse der Bundesliga geworden. Mit dem 21-jährigen Deutsch-Letten Janis Valkovkis vom HSC Coburg haben die Ostwestfallen das nächste Talent für die kommende Saison bereits unter Vertrag genommen. Viele werden sich fragen, warum ich hier Infos zum TBV Lemgo Preis gebe? Ganz einfach, dies ist aus meiner Sicht der Weg den auch Frisch Auf Göppingen gehen sollte um auf Dauer in der Beletage des Welthandballs zu bestehen. Anfänge zu einer Kontinuität über mehrere Spielzeiten sind mit den bereits erfolgten Vertragsverlängerungen gemacht, sodass das Model TBV Lemgo unterm Hohenstaufen eine Blaupause erfahren. könnte.