Sieg beim Ironman 70.3 Luxemburg, Zweite Plätze beim Ironman Frankfurt, beim Ironman 70.3 Mallorca und beim Ironman 70.3 Kraichgau. Was sich wie eine Erfolgsbilanz einer Triathlon-Saison liest, ist für Julia Gajer die positive Seite einer Saison, deren Höhepunkt für die 32-Jährige zum Rückschlag wurde. Bei den Ironman-Weltmeisterschaften Anfang Oktober auf Hawaii hatte Gajer das Rennen bereits auf der Radstrecke beendet.
Somit musste die Triathletin vom WMF BKK-Team AST Süßen nach einer kurzen Stippvisite in Deutschland wieder über den großen Teich zum „Nachsitzen“ fliegen, um beim Ironman Arizona in Tempe Punkte für die Weltrangliste zu gewinnen.
Gajer reiste mit guten Erinnerung in die Hauptstadt des US-Bundesstaates Phoenix, hatte sie dort doch ihren ersten Ironman-Sieg im Jahr 2013 gefeiert.
Auf den ersten 3,8 Schwimmkilometern dominierte aber zu Beginn gleich die Amerikanerin Meredith Kessler, welche nach 48:25min aus dem Wasser stieg. Gajer folgt erst drei Minuten später als zweite Frau, gemeinsam mit einer Verfolgergruppe voller starker Schwimmerinnen.
Auf dem 180 Kilometer langen Ritt über die Radstrecke der Wüste rund um Phoenix war Gajer zunächst die einzige Frau, welche Meredith Kessler einigermaßen folgen konnte. Bis zum Wechsel in die Laufschuhe hatte diese jedoch den Abstand auf die Zweitplatzierte Amanda Stevens auf 13 Minuten erhöht, was einen komfortablen Vorsprung vor dem abschließenden Marathon bedeutete. Gajer, welche auf dem Rückweg zur Wechselzone Position 2 abgeben musste, hatte vor allem mit der Kälte und dem Regen zu kämpfen, welcher für die Wüste eher ungewöhnlich ist.
Gajer im Ziel: „Nach meinem Sieg vor zwei Jahren wollte ich natürlich auch dieses Mal darum mitkämpfen, dazu hat aber heute nach einer langen Saison einfach der letzte Saft im Tank gefehlt und durch das Wetter habe ich beim Marathon mehr gezittert als mich nach vorne bewegt.“
Nach 8:44:00h siegte schließlich Meredith Kessler vor ihrer Landsfrau Amanda Stevens, welcher Julia Gajer dann nach 9:03:15h als Dritte folgte. In der Weltrangliste rückt Gajer damit wieder auf den 13.Platz vor, was die Rennplanung für das Jahr 2016 für die Profi-Triathletin deutlich erleichtert.
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PM