Die Kurve gekriegt

Sie jubelten als hätten sie gerade einen Meistertitel errungen, dabei war es nur Balsam auf die Seele von Frisch Auf in Potsdam mit dem absolut letzten Aufgebot den zweiten Auswärtssieg der Saison zu feiern. Zugetraut hatten es ihnen nach den Klatschen und schwachen Auftritten gegen die Füchse und vor allem in Gummersbach die wenigsten im Göppinger Lager. Das letzte Häuflein der Aufrechten kämpfte und rackerte bis zum Umfallen, teilweise auf Positionen welche einige Akteure noch nie gespielt hatten. Dafür gebührt den Mannen von Ben Matschke absoluter Respekt.

Diese Situation zeigt aber auch die Misere im perspektivischen Bereich deutlich auf,  denn es standen Spieler wie Newel und Gossner nicht zur Verfügung, da sie bei Kooperationspartner Backnang/Oppenweiler im Aufstiegsspiel zur zweiten Liga im Einsatz waren. Soweit so gut, aber man stelle sich vor die Grün-Weißen hätten ein Heimspiel gehabt bei welchem die Zuschauer einen erklecklichen Eintritt bezahlen und dafür natürlich auch die beste Mannschaft sehen wollen. In den letzten beiden Wochen war nur Katzenjammer aufgrund der Verletztenliste angesagt, jetzt aber mal Butter bei de Fische, eine Spielzeit ohne diverse Ausfälle schafft kein Team, die Frage ist nur, wie kann es kompensiert werden. Hier fehlt bei den Göppingern ein Perspektivteam welches in der dritten Liga spielt und somit  eigene Talente züchten kann um diese dann an den Profikader heranzuführen. Das sei laut Vereinsführung keine Option, weil zu kostenintensiv. Geschäftsführer Hofele beteuert immer wieder aufs Neue, nur das Frisch Auf Projekt sei zielführend und  die anderen 37 Erst-und Zweitligisten auf dem falschen Weg sind. Eine Meinung welche man nicht unbedingt teilen muss, denn nach jeder Saison sind doch die Talente aus der U19 weg und man ist gezwungen fertige teure Spieler aus aller Herren Länder an die Fils zu lotsen. Beispielsweise suchten Joshua Braun, David Knezevic, Krischa Leis, Daniel Dyatlov und der einst so hoch gelobte Valentin Abt ihre sportlichen Herausforderungen bei anderen Clubs im In-und Ausland. Der sportliche Leiter Schöne sagte im Dyn Interview vor dem Spiel in Gummersbach Frisch Auf sei auf dem richtigen Weg, es war halt in diesem Jahr mit der Integration von vielen neuen Spielern eminent schwierig. Dem treuen Fan wird schon seit mehreren Jahren versprochen das alles gut wird, die große Frage jedoch ist, wann denn bitte Herr Schöne. Vielleicht wäre ein Blick zu den Frisch Auf Frauen sehr hilfreich, die zeigen den Männern in ihrer Struktur sehr deutlich welcher Weg zielführend ist und der auch von den Handballfans angenommen wird. Ein Blick um die Ecke in der Frisch Auf Welt könnte eventuell helfen um sich für die Zukunft neu auszurichten.

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