In der Vorbereitungsphase für die Rückrunde wurde bei Frisch Auf intensiv über die Auswärtsschwäche geredet mit dem Ergebnis, die bekannten Fehlerquoten abzustellen um endlich das lang ersehnte Erfolgserlebnis in der Fremde feiern zu dürfen. Das nackte Fazit nach drei Partien in auswärtigen Hallen lautet, außer Spesen nix gewesen. Dabei hatten die Grün-Weißen bei den Rhein-Neckar-Löwen eine Punkt schon in der Tasche, der jedoch, ja man muss schon sagen durch Dummheit verloren wurde.
Auch am Sonntag in Wetzlar spielten die Göppinger in der ersten Halbzeit guten Handball, um nach der Pause wie von der Tarantel gestochen das Spiel mehr oder weniger einzustellen. Viele technische Fehler, unvorbereitete Würfe, kein Spielfluss nur Einzelaktionen und dann als Krönung ein katastrophales Überzahlspiel, selbst bei einer doppelten Überzahl schenkten die Grün.-Weißen zweimal den Ball ab. Ach ja, es gab ja noch ein quasi i-Tüpfelchen, die sieben gegen sechs Variante wurde dem verwunderten Zuschauer auch noch geboten, ebenfalls mit null Ertrag , dafür aber leichten Ballverlusten welche die Wetzlarer rigoros ausnützen und sich diebisch über die vielen Weihnachtsgeschenke kurz vor Ostern freuten. Ganz ehrlich und Hand aufs Herz, so darf ich auswärts nicht auftreten, die zweite Hälfte dieses Spieles war eines Bundesligisten nicht würdig, ganz krass gesagt war es Bezirksliganiveau. Eines hat dieses Spiel aber wiederum aufgezeigt, Göppingen braucht dringend Auffrischung am Kreis, zumindest was die Offensive anbetrifft, mich erinnern Gislason und Jurmala an Vid Poteko, der ebenfalls im Angriff kaum einen Ball zu fassen bekam und wenn doch, die Chancen wie auch aktuell zu sehen, versiebt wurden. Ein weiterer großer Mangel ist das Spiel über die Außen, welches kaum stattfindet und die wenigen freien Möglichkeiten leichtfertig vergeben werden. Da hinterfragt der gemeine Beobachter zurecht, was machen die Profis in den acht bis zehn Trainingseinheiten pro Woche? Dennoch sind die Mannen von Ben Matschke quasi Glückspilze, denn die Differenz von sieben Punkten zum Abstiegsplatz hat weiterhin Bestand, da Ligakonkurrent Erlangen trotz der erneuten Trainerrochade kein Bein auf den Boden bringt und zu Hause eine deftige Klatsche gegen den VfL Gummersbach kassierte. Am Wochenende könnte der Abstiegskampf bereits eine Vorentscheidung erfahren, da Frisch Auf in der EWS Arena den momentan ebenfalls schwächelnden SC DHfK Leipzig empfängt und einen Tag später der VfL Potsdam den HC Erlangen zu Gast hat. Bei einem Sieg der Göppinger und einer Niederlage der Franken wären alle Abstiegsängste der Schwaben mehr oder weniger ad acta gelegt.