Zeit das sich was dreht

Lächle und sei froh, es hätte schlimmer kommen können. Also lächelte ich und war froh und es kam schlimmer. So in etwa ist derzeit wahrscheinlich nicht nur meine Gemütslage angesichts der Leistungen der Grün-Weißen. Bereits im dritten Jahr in Folge dümpelt die Mannschaft in den Niederungen der Tabelle herum ohne dass eine wirklich sichtbare Verbesserung eintritt. Die Fehler der völlig falschen Kaderplanungen der letzten Jahre sind deutlich spürbar und man nur hoffen Anfang Juni 2025 über dem Strich in der Tabelle zu stehen.

Es ist mittlerweile die dritte Spielzeit in Folge in welcher die Mannschaften von Frisch Auf in der Realität weit weit weg von den eigenen Ansprüchen sind beziehungsweise waren. Und dies obwohl man in der Coronazeit mit dem Global Player TeamViewer endlich einen Hauptsponsor gewinnen konnte, der angeblich 1,5 Millionen Euro an Geldern einbrachte, sodass Frisch Auf mit dem höchsten Vereinsetat ever in die Spielzeiten gehen konnte. Allerdings wurden die Gelder suboptimal ja teilweise gar katastrophal in Neuverpflichtungen investiert. Ganz ehrlich gesagt, wenn sich ein Personalchef in den freien Wirtschaft solche Fauxpas in Sachen Stellenbesetzung erlauben würde, wäre er die längste Zeit Personalchef gewesen. Bei Frisch Auf ist das alles kein Problem, obwohl man ehrlicherweise sagen muss, der Göppinger Handballclub ist nichts anderen als ein Wirtschaftsunternehmen. Die Quittung für diese Einkaufspolitik waren zwei Spielzeiten ganz schwache Leistungen in der Liga, verbunden mit einem Trainerwechsel der sehr schnell verpuffte, allerdings mit der Quintessenz einer Verlängerung des Kontraktes von Markus Baur. Dinge die keiner verstehen muss und das Ergebnis aufgrund fehlender Erfolge heute ist mehr oder weniger niederschmetternd. TeamViewer kürzte das Budget wohl um die Hälfte, andere Sponsoren folgten, die meisten Akteure erhielten berechtigterweise keinen Anschlussvertrag, summa summarum neun Abgänge und sieben neue Spieler, die im Gegensatz zu früher fast alle aus Skandinavien stammen. Da kann schon mal die Frage aufkommen, wo sind eigentlich die von den Grün-Weißen immer so hoch gepriesenen Eigengewächse? Beim letzten Auswärtsspiel in Berlin gab es hierzu eine Lehrstunde, denn mit Ludwig, Lichtlein, Freihöfer, Beneke und Langhoff standen fünf Eigengewächse auf dem Parkett. Mit den anderen internationalen Stars eine perfekte Symbiose die Bob Hanning Macher der Füchse schon seit zig Jahren verfolgt. Frisch Auf sieht dies natürlich alles anders, denn Perspektivarbeit kostet Zeit und Geld und laut Geschäftsführer Gerd Hofele ist ihr Weg mit Kooperationspartnern wesentlich zielführender. Rebmann, Buchele und mit Abstrichen Newel haben es im Laufe der Jahre in das Erstligateam geschafft, wobei jedoch nur die beiden Keeper überzeugen konnten. Vielleicht erinnert man sich bei den Göppingen irgendwann mal an die alte Weisheit, dass die Jugend das Kapital eines jeden Vereines ist. Es wird Zeit das sich was dreht bevor es eventuell zu spät ist, wobei mir allerdings der Glaube daran fehlt.

 

 

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