War der doppelte Punktgewinn gegen den TBV Lemgo der Turnaround für die Frisch Auf Profis? Diese Frage stellten sich viele Zuschauer und Fans nach dem Match gegen die Ostwestfalen. Die Antwort darauf werden sie wohl am Sonntag im vorletzten Heimspiel des Jahres gegen die HSG Wetzlar bekommen. Aber es bleibt weiterhin ein mulmiges Gefühl aufgrund der inkonstanten Leistungen der Göppinger in den zurück liegenden Spielen.
Die Mindestforderung aus den Begegnungen in Erlangen sowie in Stuttgart und den beiden Heimspielen gegen Lemgo und Wetzlar waren vier Punkte, möglichst jedoch mehr um sich aus dem unteren Tabellendrittel zu verabschieden. Die Realität sieht bekanntermaßen anders aus, denn es sind gerade mal zwei magere Pünktchen geworden. Erschreckend ist die Instabilität dieser Mannschaft, die gegen Lemgo eine nahezu perfekte erste Hälfte abliefert, um dann in nur knapp 15 Minuten einen Vorsprung von sieben Toren leichtfertig wieder her zu schenken. Diese Schwankungen sind brutal wobei man sagen muss, das Team hat sich dann aufgrund einer guten Leistung von Ivanisevic und einer sich wieder festigenden Defensive selbst wieder aus dem Sumpf gezogen. Der Keeper war schon Derby in Stuttgart der beste Göppinger, während ansonsten die komplette Mannschaft einen desaströsen Auftritt gegen einen bestimmt nicht starkes „Biddafeld“ hinlegte. Klar ist die Personaldecke sehr dünn und doch muss halt jetzt jeder Akteur mehr als 100 Prozent geben und auch der in den letzten Wochen immer stärker in die Kritik geratene sportliche Leiter Christian Schöne müsste versuchen seinen Beitrag zur Gesundung zu leisten. Dieser Impuls könnte Martin Hanne sein, der wie vor kurzem bekannt gegeben wurde ab der kommenden Saison das Trikot von Frisch Auf überstreifen wird. Der Jungnationalspieler ist mit seiner momentanen Situation in Hannover wohl alles andere als zufrieden, es reicht immer nur für sehr kurze Einsatzzeiten, da Hannovers Coach Prokop hauptsächlich Kulesh, Stutzke und teilweise auch Edvardsson auf seiner Position eingesetzt. Ich sehe hier bei einer sofortigen Verpflichtung eine Win-Win Situation für alle Beteiligten, Frisch Auf hätte Entlastung im linken Rückraum, Hanne seine Spielanteile und die TSV Hannover-Burgdorf eine Kostenentlastung. Der 23-jährige wäre dann auch schneller im System Matschke integriert und könnte den Schwaben die dringend benötigten Impulse im Rückraum geben. Zunächst aber heißt es aber nochmal zwei Punkte im Heimspiel gegen die HSG Wetzlar einzufahren. Allerdings wird diese Aufgabe auch kein Selbstläufer, denn die Mittelhessen hatten mit einem starken Auftritt Tabellenführer Melsungen im letzten Spiel am Rande einer Niederlage. Sollten jedoch Hallbäck und Co. mit demselben Engagement und der Dynamik wie gegen Lemgo zu Werke gehen, müssten die ach so wichtigen Zähler in heimischen Gefilden bleiben.