Nach der wirklichen meisterhaften Lehrstunde in Sachen moderner Handball, welche die Rhein-Neckar-Löwen einem völlig überforderten Frisch Auf Team beibrachten, heißt es nun für die Grün-Weißen die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. In den kommenden zwei Wochen haben die Schützlinge von Ben Matschke vier vorentscheidende Spiele vor der Brust, die allesamt gewonnen werden sollten, die jedoch auch verloren gehen können. Letzteres wäre natürlich der Worst Case und würde Frisch in den direkten Abstiegsstrudel reinziehen.
Optimal wären allerdings zwei Erfolge gegen die in der Tabelle hinter ihnen liegenden Mannschaften aus Erlangen und Stuttgart, wobei beide am letzten Spieltag anders als die Göppinger, bei ihren Niederlagen spielerisch überzeugen konnten. Es war schon eine schwache Vorstellung welche Frisch Auf vor vollem Haus im Derby gegen die Löwen ablieferte. Zum wiederholten Male keine Torwartleistung welche Bundesligaansprüchen gerecht ist, technische Fehler en Masse sowie eine fatale Abschlussquote und eine Defensive, die egal in welchem System gespielt wurde, keinen Zugriff auf das schnelle Spiel der Badener hatte. Die eminent gefährlichen Rückraumasse Martinovic und Knorr wurden viel zu spät angegangen um sie noch am Wurf oder am Abspiel auf den Kreis zu hindern. Ja und in der Offensive wurden beileibe nicht die Forderungen des Trainers umgesetzt, viel zu statisch agierten die Schwaben um Gegensatz zu dem rasant schnellen Spiel der Löwen. Alles in allem eine eklatant schwache Vorstellung und der neutrale Beobachter fragt sich schon, ob es den Grün-Weißen gelingt in diesen beiden kommenden wichtigen Spielen den Schalter umzulegen um die so wichtigen Punkte für den Klassenerhalt zu ergattern. Ehrlich gesagt, mir fehlt der Glaube daran, dass es heute Abend für einen doppelten Punktgewinn reicht, denn die Erlanger spielen einen wirklich ansehnlichen Handball, welcher bisher noch nicht von Erfolg gekrönt war. Letztendlich ist diese Misere dem in der Verantwortung stehenden sportlichen Leiter zuzuschreiben, denn er versäumte es trotz Rekordetat mit einer katastrophalen Kaderpolitik in den vergangenen Jahren ein Mannschaftsgerüst zu formen, in welchem die noch fehlenden Mosaiksteine peu a peu hinzu gefügt werden können. Man denke nur an Lindencrone, Gulliksen, Topverdiener Sego, Totalfehlgriff Poteko, Malus und last but not least Duarte. Alles Akteure die nach ein –oder zwei Jahren wieder das Weite suchten, während Spieler wie Daniel Rebmann anscheinend keinen Sinn auf eine Weiterverpflichtung machten. Heute wäre wohl nicht nur Christian Schöne froh einen Rebmann noch in seinen Reihen zu haben. Es wurden Kardinalsfehler gemacht und das Ergebnis spiegelt sich heute wieder, ob es am Schluss dann reicht wird die Zukunft zeigen. Nur eines ist sicher, so etwas darf sich nicht wiederholen, sonst findet sich der stolze Traditionsverein Frisch Auf Göppingen bald in den Niederungen des deutschen Handballs wieder.