Zehn Spieltage, sprich fast eine Drittel der Saison sind gespielt und Frisch Auf steht mit 6:14 Zählern im unteren Mittelfeld der Tabelle. Dies ist jedoch sehr trügerisch, denn die Teams in diesem Bereich sind bis auf die Potsdamer doch alle ziemlich beisammen und bei den Grün-Weißen kann es in drei Wochen nach den Spielen gegen die Rhein-Neckar-Löwen, in Erlangen und Stuttgart ganz anders aussehen, positiv wie auch negativ.
Vier Monate ist diese neu zusammengestellte Mannschaft mit dem ebenfalls neu bei Frisch auf eingestiegenen Coach Ben Matschke nun zusammen, der so seine Aussage bei der Auftaktpressekonferenz, mit der Mannschaft einiges vorhat. Nach Studium diverser Videos aus der Vorsaison wollte der Übungsleiter an einigen Stellschrauben mit dem neuformierten Team drehen, sowie seinen Mannen und dem kompletten Umfeld mit seiner Art Handball zu spielen neues Leben einhauchen. Dies ist Stand der Dinge jedoch nur teilweise gelungen, denn in der Offensive stottert der grün-weiße Motor doch ziemlich kräftig. Von schnellem Angriffsspiel kann (noch) keine Rede sein, viel zu oft sieht man wieder eins zu eins Situationen, ergo das alte Strickmuster aus den vergangenen Spielzeiten. Der schwedische Spielmacher Hallbäck versucht zwar immer wieder seine Mitspieler in Position zu bringen, was jedoch viel zu oft verpufft, da seine Kollegen auf seine Ideen nicht eingehen. Ebenso ist das Überzahlspiel von Frisch einfach nicht geordnet, Lösungen um den freien Mitspieler zu finden sind meist sehr umständlich, klare Ansagen und Handlungen sind nicht erkennbar. Noch schlimmer war zumindest gestern in Leipzig das sieben gegen sechs Spiel. Im O-Ton bei DYN sagte Reporter Petrizka wörtlich, „sorry liebe Göppinger aber da sind viele Fragezeichen und einige wissen überhaupt nicht welche Wege zu gehen sind“. Selbst bei dieser Spielvariante blieben die Leipziger bei ihrer vorgezogenen Deckung und hatten Erfolg, da die Göppinger Offensive viel zu pomadig auftrat und dabei wieder technische Fehler en Masse produzierte. Hier müssen Matschke und sein Co. Stefan Klaus den Hebel ansetzen, denn diese Angriffsleistungen reichen knallhart gesagt, in der Bundesliga nicht aus. Ganz anders der Defensivpart bei den Grün-Weißen. Gislason, Jurmala und Sunnefeldt machen echt einen guten Job und halten mit den Halbspielern das Abwehrbollwerk zusammen und auch das Rückzugsverhalten ist im Gegensatz zur Vorsaison wesentlich besser geworden. Dies waren ja auch Bausteine die Maschtke zu Beginn der Spielzeit angesprochen hat und die jetzt auch restriktiv umgesetzt werden. Probleme bereitet nach wie vor die Torhüterposition, hier fehlt es einfach an der Konstanz. Sollte allerdings Julian Buchele auf dem Level vom Gastspiel in Leipzig weitermachen, könnte diese Baustelle bald der Vergangenheit angehören. Alles in allem liegt jedoch viel Arbeit vor dem Trainerteam um die jetzt anstehenden schweren Aufgaben positiv zu gestalten, aber wie heißt es doch immer so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.