Derbysieger, Derbysieger hallte es durch den weiten Rund der Porsche Arena und die blau-weißen Stuttgart Fans feierten ihr Team völlig zu Recht für diesen Erfolg. Hängende Köpfe natürlich auf der grün-weißen Seite, aber ehrlich gesagt, verdient hatten sie einen doppelten Punktgewinn nie und nimmer, denn zu schwach war wieder dieser Auftritt in der fast ausverkauften Arena. Ein konsternierter Trainer meinte anschließend auf der Pressekonferenz, man habe sich eigentlich was ganz anderes vorgenommen als letztendlich sein Team auf die Platte brachte.
Eigentlich eine quasi Bankrotterklärung wenn eine Mannschaft nicht ansatzweise versucht die Vorgaben der Couches umzusetzen, nein man spielt den alt bekannten Stiefel wieder runter, Einzelaktionen und brisante Anspiele an den Kreis, während die Außenspieler mehr oder weniger verhungern. Nüchtern betrachtet ist Frisch Auf spielerisch wieder soweit wie vor einem Jahr und damals wurde ein Trainerwechsel vorgenommen. Für mich bleibt die Frage, warum ein Markus Baur bei seinem Nebenjob als Co-Kommentator beim ZDF immer Ratschläge an den Bundestrainer erteilt, wie man das Spielsystem verändern sollte um den Gegner zu verwirren, wenn man dies bei seinem eigenen Club nicht schafft. Da darf doch die Frage erlaubt sein, was trainieren die Profis eigentlich bei ihren täglichen Einheiten? Die Bittenfelder zeigten den Göppingern wie heutzutage schneller und variabler Handball gespielt wird, sei es über den Kreis oder auch mit Parallelstoßen und Abschluss von den Außenspielern. Bei Frisch auf ist das alles mehr oder weniger Zeitlupentempo, welches dann grundsätzlich in eins gegen eins Situationen endet, kurz gesagt, das Spiel der Grün-Weißen ist Konzept-und ideenlos. Vertraut man Informationen aus dem internen Zirkel, dann könnte die Partie am Freitag das Schicksalspiel für Markus Baur werden, denn sollte sein Team gegen eine zuletzt beim Sieg über Kiel bärenstarke TSV Hannover/Burgdorf verlieren, dann wird der der Coach nicht mehr zu halten sein. Aber ehrlich gesagt, damit ist und kann es nicht getan sein, denn der sportliche Leiter steht aufgrund seiner fatalen Kaderplanung der beiden letzten Spielzeiten ebenfalls scharf in der Kritik. Hier müssen die Verantwortlichen dann genau so schnell handeln, bevor hier mit weiteren eventuell nicht kompetenten Akteuren eine Kaderfehlplanung fortgesetzt wird. Frisch Auf muss endlich seine verkrusteten Strukturen lösen, denn in 22 Jahren Erstligazugehörigleit hat sich nIchts geändert. Neidvoll geht der Blick in Richtung Konkurrenz, egal ob nach Berlin, Mannheim, Gummersbach, Flensburg oder Hamburg, von Magdeburg ganz zu schweigen, alles Vereine die mit den meisten anderen Clubs der Liga an ihren Strukturen in allen Richtungen, in erster Linie natürlich in den sportlichen Bereichen gearbeitet und teilweise eine großartige Basis geschaffen haben. Sarkastisch gesagt hat Frisch Auf seine Hausaufgaben natürlich auch erledigt, denn das Leitmotto „weiter so“ hat seit eben jenem Wiederaufstieg im Jahr 2001 Bestand! Es wird also höchste Zeit für Veränderungen, denn die Göppinger stecken mitten drin im Abstiegssumpf.