Tabellen lügen nicht

Die vergangene Woche mit den beiden Spielen gegen Hamm und in Lemgo war symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf, denn obwohl die Grün-Weißen gegen die Westfalen aus Hamm gewannen und sich damit quasi den Klassenerhalt sicherten, war das Spiel in Lemgo wiederum eines zum vergessen. Daher ist die Floskel „die Tabelle lügt nicht“ komplett auf den bisherigen Saisonverkauf von Frisch Auf anwendbar, denn besser als Rang 15 ist diese hochgehandelte und sehr gut bezahlte Truppe nicht wert.

Gegen das abgeschlagene und spielerisch schwache Schlusslicht aus Hamm kassierten die Göppinger 32 Buden und verloren gar die zweite Halbzeit mit einem Tor, da in diesen dreißig Minuten kräftig durch gewechselt wurde mit dem Hintergrund, Kräfte der arrivierten Spieler für das Lemgo Match zu schonen. Das Resultat ist bekannt und Baur musste wiederum eine desolate Defensive inklusive zwei schwachen Torhütern konstatieren. Der gemeine Anhänger muss sich dann schon hinterfragen, was hat der Trainerwechsel von Mayerhoffer auf Baur wirklich gebracht? Den von den Verantwortlichen erhoffte Turnaround wohl eher nicht denn die Ausbeute von 12:18 Zählern ist nun wahrscheinlich kein Aushängeschild für den Übungsleiter, zudem steht Baur in seiner aktuellen Bilanz auf Rang 15, während sein Vorgänger auf Tabellenplatz 14 stehend entlassen wurde. Man kann es drehen und wenden wie man will, Markus Baur hat noch keine schlagkräftigen Argumente für sich sammeln können. So sehen es auch die Zuschauer, selbst bei einem so wichtigen Spiel um den Verbleib in der Liga gegen Hamm verloren sich gerade mal 3200 Besucher in der Arena und die welche da waren, erlebten nun beileibe keine Gala von Frisch Auf. Das Team tritt teilweise lustlos, ja blutleer auf, Übertragung von Emotionen der Mannschaft auf die Fans, wie vor Jahren mit Akteuren wie Jaume Fort, Enid Tahirovic, Michael Haaß, Lars Kaufmann sowie Mimi Kraus, um nur einige zu nennen, gibt es heute nicht mehr. Ganz im Gegenteil, Obereinpeitscher Kozina muss das Publikum permanent mit seinen Gesten dran erinnern, die Grün-Weißen zu unterstützen. Eine Humba vor der Kempakurve findet ebenfalls nicht mehr statt, das Ganze nur noch sehr ruhig und gediegen, alles in allem geht es sehr diszipliniert in der einst so gefürchteten „Hölle Süd“ dahin. Alles was Frisch Auf einmal ausgezeichnet hat ist nicht mehr vorhanden, vorbei ist es mit den einstigen Attributen „Tradition, Emotion, Herzblut“. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes Tristesse unter dem Hohenstaufen eingekehrt und die einst so begehrten Dauerkarten kann Handballfan heute salopp gesagt an jeder Straßenecke kaufen. Die Marke Frisch Auf hat eine große Delle bekommen welche es so schnell als möglich auszubeulen gilt.

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