Die Schatten der Vergangenheit

Völlig frustriert verließen die Zuschauer am Gründonnerstag nach der Partie gegen die HSG Wetzlar die EWS Arena, denn was ihnen die Frisch Auf Profis als vorgezogenes Handball Ostermenu kredenzten war eine Frechheit sondergleichen. Man fühlte sich wieder an den Herbst des letzten Jahres erinnert, als solche Matches die Tagesordnung waren und eigentlich hatte man seit dem Trainerwechsel mit diesen abgeschlossen, aber eben nur eigentlich. In der Bundesliga gibt es keine leichten Gegner, dies zeigt insbesondere die laufende Saison, jedes Spiel muss mit vollem Engagement angegangen werden um erfolgreich zu sein. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und so leben wir mal diese und hoffen wirklich, dass es die Cracks von Markus Bauer nach dieser peinlichen Schlappe jetzt verinnerlicht haben.

Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen, denn Chancen schon in der ersten Halbzeit des Gästen aus Wetzlar den Knock Out zu verpassen waren in Hülle und Fülle da. Allein die Außenspieler Schiller und Gulliksen vergaben die Dinger im Minutentakt, wobei der Norweger bei einem Tempogegenstoß den Vogel abschoss, als er sich eher für Kirchheimer Basketballer als für Frisch Auf empfahl. Die Außen wollten sich mal wieder für den vom TV-Sender Sky ausgeschriebenen „Kretsche des Monats“ bewerben, vergleichbar mit dem Tor des Monats in der Sportschau. Schon jungen Spielern wird in der Jugend grundsätzlich eine wichtige Philosophie für das Handballspiel mitgegeben, die sich die Aussen wieder verinnerlichen sollten, bei großen Keepern nieder und bei kleinen Torhütern hoch werfen. Apropos Torhüter. Warum wechselt Bauer einen gut haltenden Sego in den letzten Minuten des Spieles aus? Diese Frage beschäftigte viele Fans beim Drink nach den Spiel, ebenso die taktischen Finessen des Coaches warum ein gut aufgelegter Lindencrone einem schwachen Schmidt Platz machen musste? Warum ein in den letzten überragender Malus kaum Einsatzzeiten bekam, obwohl Kneule sowie Sarac einen gebrauchten Tag erwischten. Viele Fragen die es zu analysieren gibt, auch aufgrund der Tatsache, dass die Grün-Weißen nur vier Tage zuvor einen klasse Auftritt gegen den Bergischen HC an den Tag legten und die Spielgemeinschaft aus Wuppertal und Solingen aus der Halle fegte. Hierin liegt genau das Problem von Frisch Auf in der laufenden Spielzeit, die fehlende Konstanz und Berechenbarkeit. Die Tabellen wie auch Statistiken lügen nie und eine davon ist eine aus Göppinger Sicht hochinteressant. Gegen Mannschaften welche derzeit hinter ihnen in der Tabelle stehen sieht die Punktbilanz desaströs aus. Hamm 0.2, Minden 1:3, Wetzlar 1:3 und Stuttgart ebenfalls 1:3. Zur Erinnerung, das Ziel in der Saison mit der teuersten Mannschaft die sich Frisch Auf je geleistet hat, war im ersten Tabellendrittel wieder um die europäischen Plätze mitzuspielen. Schaltet man die Ironiemodus ein und dreht die Tabelle ganz einfach um, passt ja alles. Die Konsequenz war bisher nur ein Trainerwechsel welcher vollkommen berechtigt war, die Frage ist aber, reicht diese Veränderung allein aus?

 

 

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1 Kommentar

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