Es war ein fast perfektes Wochenende für die Profis von Frisch Auf. Fast deshalb, da die Mannschaft im Spiel gegen den Leipzig auf Sebastian Heymann aufgrund einer Schulterverletzung in der Offensive verzichten musste und weil Abwehrchef Jakob Bagerstedt wegen einer Coronainfektion nicht einsetzbar war. Umso erfreulicher die Einstellung der Teamkameraden, die in beeindruckenswerter Art und Weise ein Superspiel den Coronabedingt erlaubten 3360 Zuschauern zeigten.
Am Ende stand ein 29:28 auf der Anzeigetafel der Arena, gleichbedeutend mit zwei ganz wichtigen Punkten im Kampf um die Europokalplätze, wobei die Göppinger am Sonntagnachmittag von den Rhein-Neckar-Löwen welche die MT Melsungen bezwangen sowie vom TBV Lemgo der gegen die HSHG Wetzlar die Oberhand behielt, noch zusätzliche Schützenhilfe erhielten. Als Resümee kann konstatiert werden, Frisch Auf hat am Wochenende nicht nur zwei eigene Zähler eingefahren, sondern aufgrund der Niederlagen von den der direkten Mitbewerbern sechs Punkte eingeheimst. Ein weiteres Positivum war der erstmalige Auftritt des kroatischen Nationalspielers Josip Sarac, welcher nach einer zehn Monate anhaltenden Leideszeit mit einer Kreuzbandverletzung endlich sein Debut im Göppinger Dress geben konnte. Bis auf den schwachen Auftritt beider Torhüter gab es im Spiel der Jungs von Harmut Mayerhoffer nichts zu bemängeln und dies obwohl die Mannschaft aufgrund eines Coronaausbruchs Ende Februar keine Spiele bestritten konnte und selbstredend auch nur dosiert und mit wenig Personal trainieren konnte. Dieses Problem ist allerdings hausgemacht da die Grün-Weißen in Sachen Perspektivteam einfach nicht in die Pötte kommen beziehungsweise dies gar nicht wollen. Warum auch immer es bei Frisch Auf bei diesem Thema keine Bewegung gibt ist unerklärlich, schließlich ist die Nachwuchsarbeit bei den Vereinen die Zukunft. Dies haben alle Clubs der beiden Bundesligen außer Frisch Auf mittlerweile erkannt, denn der Sonderweg über Kooperationsvereine hat den Schwaben mit Daniel Rebmann bisher nur einen Spieler gebracht, der es in das Bundesligateam geschafft hat. Es bleibt wieder nur das Prinzip Hoffnung auf ein Umdenken im Management, vor allem weil auch der Aufsichtsratsvorsitzende Claus Mai, der gleichzeitig auch als Geschäftsführer der Frisch Auf Frauen fungiert, immer wieder darauf hinweist, wie gut es bei den weiblichen Pendants läuft. Bekanntlich haben diese ein Perspektivteam in der dritten Liga und ziehen daraus immer wieder Talente in die Bundesligatruppe. Warum sollte so etwas bei den Männern nicht möglich sein und vor allem hätten sie dann weniger zu jammern und mehr Spieler im Training. Göppingens sportlicher Leiter Christian Schöne müsste doch wissen wie es funktioniert, schließlich hat er doch diese Schule im Leistungsnachwuchszentrum des SC Magdeburg durchlaufen. Also wo ist das Problem? Packt es doch endlich einmal an.