Der kleine aber feine Unterschied

Nach der knappen Niederlage gegen den SC Magdeburg war für den Coach der Anhaltiner klar, warum sein Team schlussendlich die Nase in der EWS Arena vorne hatte. Seiner Ansicht nach war der breite und vor allem auch hochkarätige Kader des Tabellenführers ausschlaggebend für den Erfolg, denn Wiegert konnte es sich erlauben, Weltklasseakteure wie Weber, Damgaard oder Saugstrup nur dosiert einzusetzen. Dem Göppinger Coach Mayerhoffer war dieser Komfort leider aufgrund der aktuellen Verletzungsprobleme von Ellebaeck, Smarason und Sarac verwehrt, sodass er aufgrund dieser fehlenden Alternativen die bittere Niederlage quittieren musste.

Trotz dieser Unterschiede hatte ich an diesem Abend das Gefühl, es war noch nie so leicht den ambitionierten Traditionsclub aus Sachen-Anhalt zu schlagen, im Umkehrschluss ist zu konstatieren, Frisch Auf hat sich letztendlich selbst geschlagen. Vier verworfene Strafwürfe dazu wieder unendlich viele technische Fehler, in erster Linie bei ungenauen Zuspielen auf die Kreisspieler. Hier zeichnet sich schon die komplette Saison das Duo Heymann / Kozina aus. Der Rückraumhüne versucht viel zu häufig den Kreisläufer ins Spiel zu bringen, anstatt mit seiner Sprung-und Wurfkraft selbst den Abschluss zu suchen. Diese technischen Fehler haben die Göppinger in der laufenden Runde schon einige Punkte gekostet und der Trainer ist jetzt am Zug, denn er muss versuchen diese Dinge abzustellen, denn die Gegner wissen mittlerweile, was die Achse Heymann / Kozina vor hat und stellt sich darauf ein. Apropos Krezimir Kozina. Der einstige Vorzeigekreisspieler läuft in dieser Saison seiner Form hinterher, sei es die Ballsicherheit bei Anspielen oder auch im ausnutzen klarer Torchancen zeigt der Kroate eklatante, von ihm nicht gewohnt Schwächen. Von Schwäche kann aber bei der sportlichen Leitung der Grün-Weißen momentan keine Rede sein. Ganz im Gegensatz zu früheren Zeiten wird der Kader für die kommende Spielzeit bereits im Oktober und November quasi manifestiert, denn nach den Verpflichtungen von Malus und Sego gelang es Christian Schöne den deutschen Nationalspieler David Schmidt vom Bergischen HC unter den Hohenstaufen zu holen. Respekt! Allerdings erhielten die Planungen vergangene Woche einen kleinen, beziehungsweise man schon von einem großen Dämpfer sprechen, denn Abwehrchef Jakob Bagerstedt wird Frisch Auf aus familiären Gründen nach dieser Spielzeit verlassen. Der Däne hinterlässt eine große Lücke im Team, sodass der Sportchef jetzt vor einer Herculesaufgabe steht, denn Typen wie Bagerstedt gibt es nicht an jeder Handballecke. Auf der anderen Seite gibt es allerdings wiederum positives zu berichten, denn mit Tim Kneule hat ein wichtiger Mosaikstein im Team der Göppinger hat seinen Kontrakt um ein weiteres Jahr verlängert und dies liebe Handballfreunde ist gut so, denn eine Allzweckwaffe wie Kneule ist nicht ersetzbar.