Frisch Auf im freien Fall

Die aktuell schwachen, ja teilweise desaströsen Leistungen der Göppinger Profis bringen eine Menge Zündstoff ins Umfeld des schwäbischen Traditionsvereins. Noch, die Frage ist nur wie lange, wird an der sportlichen Leitung nicht gezweifelt, zumindest nicht öffentlich und auch von den Medien wird alles ohne große Kritik hingenommen. Man steht ja auf Platz sieben der Tabelle, für Frisch Auf Verhältnisse ein hervorragender Platz, schaut man jedoch auf die kommenden Aufgaben kann es durchaus sein, dass sich die Grün-Weißen in nächster Zukunft im Nirwana des Rankings wiederfinden.

Zehn Spiele mit nur einem Sieg sprechen eine deutliche Sprache, die Coach Mayerhoffer auf das Mammutprogramm und die daraus resultierende Belastung zurückführt. Es hat also den Anschein laut dieser Aussage, nur Frisch Auf hat diesen wirklich brutalen Rhythmus, nein Herr Mayerhoffer, den haben alle anderen 19 Teams ebenfalls zu bewältigen. Die Spitzenmannschaften welche wohlgemerkt nicht unbedingt über einen größeren Kader verfügen, mussten wie beispielsweise Kiel oder Flensburg alleine 16(!) zusätzliche Matches in der Champions League absolvieren und auch die Europa League Teilnehmer aus Berlin, die Rhein-Neckar-Löwen und die Magdeburger haben 14 Partien mehr in den Knochen. Die oft benutzte Floskel der Terminhatz ist belegbar, allerdings nicht zutreffend für die Göppinger. Vielleicht sollte sich der Coach mal hinterfragen warum er seinen kompletten Kader nicht einsetzt und dadurch den Etablierten immer mehr zumutet, sodass diesen Akteuren irgendwann die Luft ausgeht und somit auch die Konzentration logischerweise nachlässt. Wie viel Einsatzzeiten bekommen denn Goller, Theilinger, Neudeck und Hermann, süffisant gesagt als Bankdrücker sehr viele. Mayerhoffer fehlt der Mut die Youngster in das Stahlbad Bundesliga zu werfen, obwohl er und sein Chef Christian Schöne immer wieder betonen, die jungen Spieler zu fördern, Lippenbekenntnisse eben. Irgendwie scheint es so als hätten die Clubführung und die sportliche Leitung momentan kein Konzept um in irgendeiner Art und Weise die Wege zu finden, welche aus der Krise führen. Zweckoptimismus ist zwar auch eine Art von Krisenbewältigung, nur führt sie in den meisten Fällen nicht zum Erfolg. Bei Frisch Auf sollte jetzt gehandelt werden, denn die Zeit der Durchhalteparolen sowie des Bittens um Geduld hat seinen Höhepunkt erreicht beziehungsweise bereits überschritten.

 

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