Groß war die Euphorie im grün-weißen Lager, als Mitte April in Balingen der neunte Sieg in Folge gefeiert wurde und Frisch Auf mit großem Abstand zu den anderen Konkurrenten auf Rang fünf der Tabelle geführt wurde. Auf diesem Platz steht man zwar noch immer, jedoch ist der Vorsprung nach zuletzt 5:11 Punkten enorm geschmolzen, sodass die ersehnte Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb momentan am seidenen Faden hängt.
Der Leistungseinbruch welcher mit dem Heimspiel gegen Abstiegskandidaten Nordhorn begann ist eklatant, nur ein Sieg gegen Essen und noch zwei Remispartien zu Hause Flensburg und in Lemgo, im gesamten einfach zu wenig um im deutschen und internationalen Spitzenhandball mitzumischen, Der Saisonendspurt ist mit dem derzeitigen Mammutprogramm natürlich sehr intensiv und Frisch Auf hat dafür einfach nicht den qualitativ und auch quantitativ geeigneten Kader. Mayerhoffer lässt bekanntlich seine erste Sieben, bis auf den Wechsel Heymann mit Ellebaek, sehr lange auf dem Parkett, da er keine adäquaten Alternativen hat. Theilinger hat einfach nicht das Format um bei einem Bundesligisten welcher höhere Ansprüche hat zu bestehen und über Jönsson muss man eigentlich keine großen Worte verlieren, der Isländer hat weder offensiv noch defensiv Qualität. Warum ihn der Coach trotzdem immer wieder in der Crunchtime bringt ist mir persönlich ein Rätsel. Warum lässt er das Talent Oscar Neudeck auf der Bank verhungern? Warum hat Mayerhoffer nicht den Mut den Jungen einfach mal ins kalte Wasser zu werfen? Mehr Fehler wie Jönsson kann er kaum machen und in der Abwehr ist Neudeck klar der Bessere. Aber dieses Problem ist bei Frisch Auf bekanntlich ja kein Neues, immer wieder beteuern die Verantwortlichen den jungen Leuten Einsatzzeiten zu geben, letztendlich sind es aber doch nur Lippenbekenntnisse. Bestes Beispiel wie es mit jungen hungrigen Akteuren funktioniert war das Spiel am Sonntag in Erlangen. Die Gastgeber mussten auf sieben(!!) Stammkräfte verzichten und trotzdem schafften es die Männer aus der zweiten Reihe einen ambitionierten Club wie Frisch Auf in die Knie zu zwingen. Man stelle sich vor, bei Göppingen würden so viele Akteure ersetzt werden müssen, ich wüsste aus dem Stegreif nicht wer denn da in den grün-weiß-blauen Trikots auflaufen sollte. Mein Fazit: Ich glaube ich nicht mehr an Rang fünf im Endklassement, aber die Spielzeit ist ja noch lang und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.