Wer bitteschön hätte das gedacht, beziehungsweise welcher Frisch Auf Fan hätte nur einen müden Euro darauf gewettet, dass die Grün-Weißen im Jahr 2021 alle Spiele gewinnen. Dabei hießen doch die Gegner nach dem zähen Auftakt gegen Ludwigshafen zweimal Rhein-Neckar-Löwen sowie der schwäbische Konkurrent TVB Stuttgart. Allesamt, um es auf einen Nenner zubringen keine Laufkundschaft der Liga, umso erfreulicher die Auftritte der Mannen von Trainer Mayerhoffer, die in überzeugender Manier die „Biddafelder“ an die Wand spielten und mit einer tollen Moral die Matches gegen die „Löwen“ gewannen.
Was war das für eine Schwarzmalerei in den Fanforen nach dem bekannt geworden war, Janus Smarason kann in dieser Spielzeit verletzungsbedingt nicht mehr auflaufen. Keiner, wahrscheinlich auch nicht sein eigener Coach, haben Tim Kneule zugetraut die Spielsteuerung gepaart mit einer extremen Torgefährlichkeit zu übernehmen. Der 34-jährige durchlebt momentan seinen x-ten Frühling im grün-blau-weißen Trikot und hat es allen Skeptikern wieder einmal gezeigt, ein Kneule gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Aber diese Leistungssteigerung der Mannschaft liegt natürlich nicht nur an einer Person, es ist das Kollektiv und dieses funktioniert im Jahre 2021 bisher sensationell. Es sind die Torhüterleistungen insbesondere von Kastelic, der hinter einer bärenstarken von Bagerstedt organisierten Defensive alles hält was durchkommt und haltbar ist. Momentan ist auch die lange anhaltende Kritik des Positionsspiels im Göppinger Rückraum komplett verhallt, denn sie bieten auch in diesem Segment ansprechende Spielzüge und Abläufe, die oft von Erfolg gekrönt sind. Bei den Profis ist eine Art Aufbruchsstimmung zu spüren, die eventuell auf die neuen Gegebenheiten mit einem solventen Hauptsponsor zurückzuführen sind, denn dadurch entsteht bei den Spielern die Sicherheit welche sie benötigen um ihrem Handballalltag gerecht zu werden. Zudem sorgt das Management für positive Schlagzeilen und verkündete unlängst die Vertragsunterschriften von Tim Gulliksen auf der rechten Außenbahn sowie die von Jon Lindenchrone Andersen im rechten Rückraum. Der Königstransfer gelang allerdings mit der Verpflichtung des kroatischen Nationalspielers Josip Sarac vom slowenischen Meister RK Celje, ein sehr variabel einsetzbarer und torgefährlicher Akteur. An einer sehr großen Stellschraube müssen die Verantwortlichen jedoch noch drehen, gemeint ist Personalie Basti Heymann. Der 23-jährige steht mit Sicherheit bei vielen Clubs auf der Einkaufsliste, doch bin ich der Meinung, dass Frisch Auf ihn von neuen zukunftsfähigen Konzepten überzeugen kann, welche sich aufgrund der Partnerschaft mit Team Viewer ergeben. Sollte es gelingen Heymann weitere Jahre an den schwäbischen Traditionsclub zu binden, sind große sportliche Erfolge, ja auch und da lehne ich mich weit aus dem Fenster, die Champions League Teilnahme möglich.