Im falschen Film

Wie gewohnt per Mail kam eine Einladung von Frisch Auf zur Pressekonferenz, auf welcher eine wichtige Personalentscheidung bekannt gegeben werden sollte. Ok dachte ich, endlich haben die Verantwortlichen den passenden Mosaikstein auf der halblinken Rückkraumposition gefunden. Im Konferenzraum angekommen war ich immer noch gespannt, ehe meine Spannung kurz darauf großer Verwunderung weichen sollte.

 

Geschäftsführer Hofele teilte den anwesenden Journalisten die Vertragsverlängerung um zwei Jahre mit Trainer Hartmut Mayerhoffer mit. In der Begründung hieß es, Frisch auf sei sehr zufrieden mit der Arbeit des Übungsleiters, er habe eine intakte Mannschaft mit seinem Spielsystem nach vorne gebracht. Bei dieser Aussage und den darauf folgenden gegenseitigen Treueschwüren von Geschäftsführer, sportlichem Leiter und Trainer kam ich mir vor wie im Kino. Dort ist es mir auch schon passiert, dass ich im falschen Film gelandet bin. Die weiteren Statements von Mayerhoffer und Schöne über die unter der Ägide des Coaches ausgeprägte Spielphilolsophie kann jeder selbst beurteilen, für mich ist es Selbstverherrlichung um die zweifelsohne vorhandenen Missstände zu vertuschen. Eine nicht zu widerlegende Tatsache besagt, die Tabelle lügt nicht, nur bei Frisch Auf und seiner sportlichen Führung wird sowas ignoriert, denn angeblich spielt die Mannschaft ja bis auf wenige Ausnahmen, sprich die Spiele gegen Balingen und Melsungen, eine gute Saison, dies wird lediglich von uns Journalisten nicht so gesehen. Die Ausführungen des Coaches gipfelten dann in seiner Aussage, wir Journalisten würden uns freuen wenn die Mannschaft verliert, damit wir negativ darüber berichten können. Sorry Herr Mayerhoffer, ich habe schon viele Trainer bei Frisch Auf erlebt, aber so respektlos ist noch keiner von ihnen gegen die Medien öffentlich aufgetreten. Wenn sich ein Trainer der Aufgabe bei einem Traditionsclub wie Frisch Auf stellt, muss er mit Kritik seitens der Presse und auch Öffentlichkeit leben können, dies ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung. Nach diesen Vorkommnissen habe ich für mich die Entscheidung getroffen, bis auf weiteres an Pressekonferenzen nicht mehr teilzunehmen.

 

 

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1 Kommentar

  1. Ferdy Kehrer, das fernbleiben ist die falsche Entscheidung! Bitte weitermachen und immer wieder kritische Fragen stellen.

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