Grußbotschaft zum muslimischen Fastenmonat Ramadan 201

Der Friede Gottes sei mit Euch!

Liebe muslimische Schwestern und Brüder,

zum diesjährigen Fasten im Monat Ramadan und zum Fest des Fastenbrechens senden wir Ihnen im Namen vom Christlich Islamischen Gespräch CIG unsere herzlichen Segenswünsche.

Der barmherzige Gott möge Ihr Fasten annehmen und Ihre Gebete erhören!

Das Konzilsdokument „Nostra Aetate“  hat bis heute große Bedeutung, weil es in prägnanter Kürze das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum und zum Islam

darlegt. Die Konzilsväter brachten in diesem Schreiben ihre Hochachtung gegenüber dem Glauben der Muslime zum Ausdruck und forderten Christen und Muslime zum Dialog auf.

Unter anderem heißt es in ihrem Text: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat.( … ) Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslimen kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.“

Mit diesen Sätzen ist der Wille, den Dialog mit den muslimischen Gläubigen in gegenseitiger Achtung und zum Wohle der Menschen voranzubringen, in verbindlicher Weise zum Ausdruck gebracht.

Tatsächlich haben die christlich-muslimischen Beziehungen auch hier In Göppingen Fortschritte gemacht.

Dazu gehören die verschiedenen Begegnungen mit Euch, den muslimischen Repräsentanten und Imamen. Auch in Göppingen haben wir dies erleben dürfen.

Die weltpolitische Lage zeigt heute ein düsteres Bild. Auch in Deutschland droht die Kluft zwischen den Religionen und Kulturen größer zu werden. Darum muss es uns das Gebot der Stunde sein, den Dialog zwischen Christen und Muslimen im Sinne der Konzilserklärung „Nostra Aetate“ weiterzuführen und zu intensivieren. Dialog in Achtung vor den anderen bedeutet nicht, dass gegenseitige Kritik verboten wäre. Kritik muss erlaubt sein und manchmal ist sie auch hilfreich. Stets aber soll sie begleitet sein vom Willen zum besseren Verständnis. Vor allem dürfen wir uns nicht gegenseitig verächtlich machen oder pauschal verdächtigen. Gefühlen von Hass und Feindschaft müssen wir entschieden entgegenwirken.

Verehrte muslimische Gläubige, es ist ein schönes Zeichen, dass Sie im Fastenmonat Ramadan auch Nichtmuslime zum Fastenbrechen einladen. Wir freuen uns darüber, dass diese Einladung von vielen Christen auch angenommen wird. Durch Ihre Gastfreundschaft bieten Sie die Möglichkeit, einander kennenzulernen, neue Freundschaften zu schließen und schon bestehende zu festigen. Damit leisten Sie einen Beitrag für das friedliche Zusammenleben in unserem Land.

Möge Gott Sie und Ihre Familien in dieser Fastenzeit begleiten und Ihnen beistehen.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Fastenzeit und ein glückliches Fest zum Ende

des Ramadan.

 

Es grüßen herzlich

 

Ingrid Held                           Friedrich Sautter                   Felix Müller

Islambeauftragte                  Islambeauftragter                  Dekanatsreferent

Evang. Kirchenbezirk           Evang. Kirchenbezirk           Kath. Dekanat

 

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