Ein Bürgerkrieg in Kamerun beunruhigt derzeit den Kirchenbezirk Göppingen. Denn unmittelbar betroffen ist dessen Partnerprovinz Menchum. Die schockierenden Nachrichten aus Kamerun reißen nicht ab. Ein öffentliches Friedensgebet ist für den 10. Dezember ab 19 Uhr in der Stadtkirche Göppingen geplant.
Nach Informationen, die der Kamerun-Beauftragten des Kirchenbezirks, Annemone Hilsenbeck, vorliegen, ist die Rede von Schusswechseln, Brandanschlägen, Folter und Diebstahl seitens der kamerunischen Armee. Zivilisten geraten ins Kreuzfeuer. Straßen werden zerstört, und die Blockaden der Separatistengruppen vernichten die gesamte Infrastruktur. Lebensmittel können nicht mehr transportiert werden. Grundnahrungsmittel werden knapp und sind oft unbezahlbar. Wer kann, flieht in den französischsprachigen Teil des Landes oder nach Nigeria. Dörfer und Städte sind Geisterstädte. Die Angst ist grenzenlos.
Unter den abgebrannten Dörfern sind Orte wie Esu und Weh, Zhoa, Modelle und Benakuma, die den Delegierten vom Kirchenbezirk wohl vertraut sind. Auch aus Göppingen geförderte Projekte, etwa das Health Center und eine Palmplantage, sind betroffen. Erst im vergangenen Jahr war eine Gruppe aus dem Filstal dort vor Ort. Ein für den Sommer geplanter Gegenbesuch aus Kamerun konnte schon nicht mehr realisiert werden.
„Die Partner in Menchum bitten um unser Gebet“, fasst Hilsenbeck das entsetzte Schweigen in Worte und bewundert das Gottvertrauen der Christen vor Ort. An die Kirchengemeinden appellierte sie in einem Brandbrief um Unterstützung.
PM Evangelischer Kirchenbezirk Göppingen