Es kamen etwa 50 Gäste zum sorgfältig geplanten World Café des Kinder- und Jugendbüros am Freitag, 15. Mai in die Stadthalle. In lockerer Atmosphäre wurden brisante Themen diskutiert, welche die Eislinger Jugend betreffen und zukunftsweisende Ideen besprochen.
“Eine ganz tolle Sache!“ meinte Nicole Nitzsche, die Leiterin des Familienzentrums und wurde von den sozialpädagogischen Fachkräften die mit dabei waren, bestätigt. „Für alle Teilnehmenden ist es ganz klar, dass wir nun daran arbeiten, weitere Veranstaltungen dieser Art durchzuführen, um ein Kinder- und Jugendforum zu installieren“, stellt Susanne Lehmann vom Kinder- und Jugendbüro der Stadtverwaltung Eislingen zusammenfassend fest. „Die Entwicklung eines Jugendforums funktioniert nicht innerhalb einer Veranstaltung. Es erfordert Zeit, Arbeit und vor allem Engagement.“ Ihr Kollege Tobias Friedel bestätigt die Aussage: „Ein erster Schritt ist getan. Und viele Kleinere und Größere werden folgen.“
Unter dem Motto „nur wer versteht, was die Menschen bewegt, kann sie auch bewegen“ (Zitat von Manfred Tautscher, Geschäftsführung Sinus-Institut) will das Kinder- und Jugendbüro in Form eines Jugendforums Beteiligte in der Jugendsozialarbeit in Bewegung bringen und die Zukunft in Eislingen positiv gestalten. Dies gelang schon in der Vorbereitung, bei der engagierte Jugendliche eifrig mitgewirkt haben. Kim Fischer führte die Interviews im Jugendhaus Nonstop durch. „Bei der Auswertung unserer Befragungen vor allem an den Schulen wurde sehr deutlich, dass ein großer Teil der Heranwachsenden gerne mehr Mitbestimmungsrecht hätte“, verdeutlicht Tobias Friedel anhand einer grafischen Auswertung.
In welcher Form dies geschehen könnte, wurde im World Café erarbeitet. Zum Gelingen der Durchführung trugen Melanie Finteis (18), Celine Krejza (18), Melina Mann (17) und Lars Hüser (17) tatkräftig bei und leiteten die einzelnen Gesprächsgruppen kompetent an. In seinem Element war auch Güney Timur (17), der als Moderator sein Talent sehr wirkungsvoll einsetzen konnte. Einige Jugendliche aus den unterschiedlichen Schulen und Jugendhäusern brachten sich ebenso ein wie Vertreter und Vertreterinnen des Stadtrates und der Fraktionen. In den Gesprächen wurde deutlich, dass auch OB Klaus Heininger von der Sache voll überzeugt ist. Die entspannte Atmosphäre eines World Cafés, in gemütlicher Runde vor Hintergrundmusik zu diskutieren und nebenher die vielfältigen Köstlichkeiten der Schlemmerküche Eichert genießen zu können, ermöglichte eine sehr kreative Arbeitsweise. Es wurden Ideen für die Jugendarbeit entwickelt und Pläne für die Zukunft geschmiedet. Dabei ging es vor allem um eine gelingende Netzwerkarbeit zwischen den Fachkräften und Ehrenamtlichen, um die Umsetzung der Wünsche und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen in Eislingen, wie zum Beispiel die Neugestaltung von Treffpunkten und in erster Linie um die Mitwirkung und Mitgestaltung (Partizipation) der Jugendlichen selbst.
Als nächsten Schritt wird das Kinder- und Jugendbüro erneut zu einem Treffen einladen, in dem ganz konkret ein Jugendforum die Ideen und Vorschläge in die Tat umsetzt. Was Güney Timur am Ende der Veranstaltung sagte, sollte das Credo der kommenden Arbeit in einem zukünftigen Jugendforum werden: „Egal ob Christen oder Muslime, egal ob Deutsche, Italiener, Türken… wir sind eine Jugend. Wir haben die gleichen Ziele!“.
Die letzten Gespräche zwischen Jugendlichen und Fachkräften wurden musikalisch untermalt von Florian Siebrasse, der wie schon zu Beginn und während der Pausen mit Akustik-Gitarre und seiner Stimme zur lockeren Atmosphäre des World Cafés beitrug.
Foto (Urheber: PSE) Die jugendlichen Moderatoren Lars Hüser, Güney Timur, Melanie Finteis, Celine Krejza und Melina Mann beim Präsentieren der Ergebnisse.