Das Landesgesundheitsamt ist mehr als nur fachliche Leitstelle für die Gesundheitsämter im Land

 „Gesundheit ist unsichtbar, aber für alle Menschen sehr relevant. Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Baden-Württemberg hat mit seinem umfassenden und ganzheitlichen Public-Health-Verständnis mehr Gesundheit für alle im Fokus“, stellte Regierungspräsident Wolfgang Reimer anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Jahresberichts 2017 des Landesgesundheitsamtes (LGA) fest. „Das Landesgesundheitsamt unterstützt als fachliche Leitstelle insbesondere die Gesundheitsämter. Das LGA gibt kompetente Hilfestellung bei der Bewertung von Gesundheitsrisiken und bei der Umsetzung der vielfältigen Aufgaben im Bereich Gesundheitsplanung und –vorsorge“, betonte Reimer.

„Viele Aufgaben lassen sich nur in einem interdisziplinären fachlichen Netzwerk aus Experten und Institutionen bewältigen. Das LGA hat sich zu einer fachlichen Leitstelle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Baden-Württemberg in der Schnittstelle zwischen Gesundheitspolitik, -verwaltung und -wissenschaften weiterentwickelt“, so die LGA-Präsidentin Dr. Karlin Stark. „Mit unserem Blick auf die Gesundheit der ganzen Bevölkerung ergänzen wir die individualmedizinische Versorgung. Krankheitsprävention und Gesundheitsschutz gewinnen als Standortfaktoren für Baden-Württemberg immer größere Bedeutung.“

Die Ermittlung von Gesundheitsdaten wie z. B. die Umsetzung der Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) mittels der Erhebung des Impfstatus, die medizinische Bewertung von Gesundheitsrisiken, die durch das Freizeitverhalten, z. B. beim Baden in Gewässern oder durch Umwelteinflüsse, wie das Vorkommen von PFC im Trinkwasser, entstehen, sind neben dem medizinischen Arbeitsschutz und der Feststellung von Berufskrankheiten typische Aufgaben des LGA.

PFC Blutkontrolluntersuchungen im Landkreis Rastatt

Das Landesgesundheitsamt hat im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg in Kooperation mit einer Expert*innengruppe Blutkontrolluntersuchungen im Landkreis Rastatt konzipiert und führt diese durch, um die Entwicklung der PFC-Konzentrationen in drei unterschiedlich PFC-exponierten Gruppen zu beschreiben.

Die Blutentnahmetermine sind inzwischen abgeschlossen. Sie fanden in Zusammenarbeit des Landesgesundheitsamts mit dem Gesundheitsamt Rastatt im Zeitraum vom 27.02.2018 bis 06.06.2018 statt. Insgesamt 348 Bürgerinnen und Bürger haben die Einladung zu einer Blutkontrolluntersuchung angenommen. Seit letzter Woche liegen dem Landesgesundheitsamt die Einzelergebnisse der Laboranalysen vor. Der Expertenkreis hat im Rahmen einer Sitzung nun den Auswertungsplan für die Fragebögen und Laboranalysen festgelegt. Zunächst erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Schreiben mit ihren Werten. Das soll zeitnah geschehen. Die gemeinsame Auswertung von Fragebögen und Laboranalysen wird etwas länger dauern. Mit Ergebnissen ist im Laufe des 3. Quartals 2018 zu rechnen.

Neuerungen in den Impfempfehlungen der STIKO

Nachdem in der vergangenen Grippesaison zahlreiche Menschen trotz Schutzimpfung erkrankten, wird seit Januar 2018 für die Impfung gegen saisonale Influenza ein Vierfach-Impfstoff empfohlen. Die HPV-Impfung gegen humane Papillomviren wird nun für Mädchen und Jungen empfohlen. Masern sind weiterhin ein aktuelles Thema, da Heimkehrer aus den klassischen Urlaubsländern vermehrt eine Maserninfektion mit nach Hause bringen. Das LGA unterstützt die Umsetzung der STIKO-Empfehlungen durch Fortbildungsangebote für die Gesundheitsämter und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, das Bewusstsein für Infektionsrisiken im Alltag zu stärken und die Menschen von einem umfassenden Impfschutz zu überzeugen.

Badegewässer

In der Bevölkerung wächst zunehmend der Wunsch, an landschaftlich schönen Stellen öffentliche Badestellen einzurichten. Dazu muss die Wasserqualität jedoch die Voraussetzungen der entsprechenden EU-Richtlinie erfüllen. Das LGA empfiehlt die Nutzung der aktuell 300 ausgewiesenen EU-Badestellen in Baden-Württemberg, die unter amtlicher Überwachung stehen und weitgehend eine gute oder sehr gute Wasserqualität aufweisen.

 

Arbeitsschutzgesetz: GDA Psyche (Psychische Belastungen am Arbeitsplatz)

Ziel des Arbeitsschutzes sowie der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist es, psychische Belastungen in die Gefährdungsbeurteilung zu integrieren, um Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten gesundheitsförderlich zu gestalten. Hierfür hat die Kompetenzstelle Arbeitspsychologie 2017 zunehmend Außendiensttermine sowohl beim staatlichen Arbeitsschutz als auch bei Unternehmen wahrgenommen. Dies führte zu einem Anstieg der Begehungen und Beratungen, zudem wurde vermehrt Aufklärungsarbeit bei Arbeitsunfällen, in Vorträgen und Schulungen geleistet. Durch diese Interventionen wurde „vor Ort“ deutlich, dass zunehmender Bedarf an arbeitspsychologischer Unterstützung besteht und diese wird seither auch vermehrt nachgefragt.

Der LGA-Jahresbericht 2017 kann im Internet unter www.gesundheitsamt-bw.de bei Eingabe des Webcodes „LGA111 unter „Suche“ und auf der Seite des Regierungspräsidiums Stuttgart unter www.rp-stuttgart.de eingesehen werden.

 

PM Regierungspräsidium Stuttgart

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