Dass die ausschließliche ärztliche Beratung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mittels Einsatz telemedizinischer Medien aktuell nicht möglich sein soll, stößt bei Dr. Christian Schamberg-Bahadori, Landesvorsitzender des Hartmannbundes Rheinland-Pfalz, auf wenig Verständnis: „Wir müssen doch als Ärzte in der Weiterentwicklung einer alltagstauglichen E-Health die Federführung übernehmen und die Bedingungen des Arzt-Patientenverhältnisses unter neuen Kommunikationsmedien bestimmen können.“ Änderungen im Bereich der Fernbehandlung seien deshalb wichtig, um Telemedizin in Deutschland zu stärken.
Die Hartmannbund-Landesverbände Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz unterstützen daher entsprechende Bestrebungen, die eine Lockerung des Fernbehandlungsverbotes vorsehen.
Ferner sprachen sich die beiden Landesverbände am vergangenen Wochenende auf ihrer Delegiertenversammlung für eine ungehinderte Durchführung der Modellprojekte zur Fernbehandlung bei Nicht-Bestandspatienten aus. „Die wegweisenden Entscheidungen der ärztlichen Selbstverwaltung in Baden-Württemberg haben die Basis für den Einsatz digitaler Techniken in der Versorgung von Patienten gelegt und die Möglichkeit einer Erprobung unter Bedingungen der alltäglichen Behandlungsrealität gegeben“, so der Landesvorsitzende des Hartmannbundes Baden-Württemberg, Klaus Rinkel. Mit den Modellen Docdirekt und TeleClinic würden Auswirkungen auf die Versorgung im GKV- wie auch im PKV-System beurteilbar sein. Diese Erkenntnisse würden Grenzen und Chancen von Fernbehandlung besser beurteilen lassen und Erkenntnisse über die Nutzung digitaler Medien in der medizinischen Versorgung geben.
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