Höchste Lebenserwartung im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – Frauen leben im Schnitt gut vier Jahre länger als Männer

Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,5 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 84,0 Jahre. Dies geht aus den jüngsten Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum 2014 bis 2016 hervor. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um knapp 10 Jahre bei den Frauen bzw. um elf Jahre bei den Männern höher als Anfang der 1970er-Jahre. Seinerzeit betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für Mädchen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich der Unterschied bei der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern verringert: Damals lebten die Frauen im Schnitt immerhin 6,4 Jahre länger als Männer, derzeit »nur« noch 4,4 Jahre.

Die stetig steigende Lebenserwartung ist vor allem auf die deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurückzuführen. Diese ist auf etwa ein Siebtel des Standes von 1970/72 zurückgegangen. Während Anfang der 1970er-Jahre etwa 20 von jeweils 1 000 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr starben, sind es gegenwärtig nur ca. drei von 1 000 Neugeborenen. Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und der Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen. So können nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen 75-jährige Männer eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich 11 Jahren erwarten; Anfang der 1970er-Jahre waren es lediglich etwa sieben Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar 13 Jahre, 1970/72 waren es dagegen nur etwas mehr als acht Jahre.

Regionale Lebenserwartung: Innerhalb des Landes weist die weibliche Bevölkerung im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald derzeit die höchste Lebenserwartung auf, gefolgt von den Landkreisen Tübingen und Reutlingen sowie dem Bodenseekreis; am geringsten ist die Lebenserwartung der Frauen im Stadtkreis Mannheim. Auch die Lebenserwartung der Männer ist im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald am höchsten; nur geringfügig niedriger liegt sie in den Landkreisen Böblingen, Tübingen und Esslingen. Die geringste Lebenserwartung haben derzeit die Männer im Stadtkreis Mannheim.

Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung sind vielfältig. Entscheidend hierfür dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus. Die höhere Lebenserwartung der Frauen gegenüber der der Männer ist teilweise genetisch bedingt, vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen: Frauen ernähren sich im Schnitt gesünder; sie setzen sich im Alltag weniger Gefahren aus, verüben deutlich seltener Suizid und nehmen häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

Tabelle 1

Die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung Neugeborener in Baden-Württemberg seit 1970/72  
 
Zeitraum1) Lebenserwartung Neugeborener
Jungen Mädchen  
Alter  
1) Sterbetafelberechnungen für den jeweiligen Zeitraum.

Datenquelle: Sterbetafelberechnungen.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

 
1970/72 68,5 74,5  
1993/95 74,5 80,9  
2014/16 79,5 84,0  

Tabelle 2

Die durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs  
StadtKreis (SKR),
Landkreis (LKR)
Land
Lebenserwartung Neugeborener*)
Jungen Mädchen  
*) Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum 2014 – 2016.

Datenquelle: Sterbetafelberechnungen.

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

 
Stuttgart (SKR) 79,8 84,3  
Böblingen LKR) 80,6 84,4  
Esslingen (LKR) 80,4 84,4  
Göppingen (LKR) 79,7 83,8  
Ludwigsburg (LKR) 79,8 84,4  
Rems-Murr-Kreis (LKR) 79,7 84,4  
Heilbronn (SKR) 78,1 83,2  
Heilbronn (LKR) 79,3 83,4  
Hohenlohekreis (LKR) 78,7 84,3  
Schwäbisch Hall (LKR) 78,7 84,2  
Main-Tauber-Kreis (LKR) 78,7 84,0  
Heidenheim (LKR) 79,2 84,3  
Ostalbkreis (LKR) 79,2 83,7  
Baden-Baden (SKR) 79,2 83,4  
Karlsruhe (SKR) 79,0 83,6  
Karlsruhe (LKR) 79,5 83,8  
Rastatt (LKR) 79,1 83,8  
Heidelberg (SKR) 79,9 84,6  
Mannheim (SKR) 77,4 82,2  
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 78,6 83,1  
Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 79,5 83,6  
Pforzheim (SKR) 78,6 83,8  
Calw (LKR) 79,4 83,6  
Enzkreis (LKR) 80,4 84,2  
Freudenstadt (LKR) 79,2 83,3  
Freiburg im Breisgau (SKR) 79,7 83,9  
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 80,9 84,9  
Emmendingen (LKR) 79,7 84,0  
Ortenaukreis (LKR) 79,5 83,8  
Rottweil (LKR) 79,2 83,6  
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 79,0 83,7  
Tuttlingen (LKR) 79,4 83,6  
Konstanz (LKR) 79,5 83,9  
Lörrach (LKR) 79,4 83,8  
Waldshut (LKR) 79,1 83,7  
Reutlingen (LKR) 80,0 84,7  
Tübingen (LKR) 80,6 84,7  
Zollernalbkreis (LKR) 78,6 84,1  
Ulm (SKR) 79,2 84,0  
Alb-Donau-Kreis (LKR) 80,1 83,7  
Biberach (LKR) 79,1 84,1  
Bodenseekreis (LKR) 80,1 84,7  
Ravensburg (LKR) 79,6 84,2  
Sigmaringen (LKR) 79,1 83,5  
Baden-Württemberg 79,5 84,0  

Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.

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