Kick off für die Praxisphase eines neuen Forschungsprojekts mit dem Namen KoDa eG (Kommunale Daseinsvorsorge durch Bürgergenossenschaften). Kommunen sollen Unterstützung bekommen, um in Zukunft die Herausforderungen des strukturellen Wandels erfolgreich zu bewältigen. Gute Lebensbedingungen schaffen und erhalten – Nur so bleibt der ländliche Raum attraktiv und lebenswert.
Die Stadt Offenburg ist mit drei weiteren Gemeinden Vorreiter. Sie sind die Pilotkommunen, die bei KoDa eG als Praxispartner mitmachen. Bis 2020 läuft das Projekt. Am vergangenen Montag begrüßte Offenburgs Oberbürgermeisterin Schreiner zusammen mit den Projektinitiatoren die zahlreichen Gäste zum Stapellauf des Projekts. Dies ist gekennzeichnet durch den Schulterschluss von Wissenschaft und Praxis.
Wie kann auch in Zukunft das Leben auf dem Land gelingen? Die Voraussetzungen dazu verändern sich gravierend. Attraktive Lebensbedingungen und Grundlagen der Existenz sind von strukturellem, sozialem und demographischem Wandel bedroht. Schon heute stellt sich die Frage, wie in Zukunft den Herausforderungen dieses Wandels
begegnet werden kann. Bei Themen wie Digitalisierung, Mobilität, Nahversorgung, Landflucht oder Pflege und Betreuung sind Kommunen alleine oft überfordert.
Eine Lösung muss her: Umfangreiche Herausforderungen dieser Art können langfristig nur durch eine starke, gemeinschaftliche und engagierte Bürgerbeteiligung gestemmt werden, so Professor Klie vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (ZZE) in Freiburg. Er ist Leiter des Forschungsprojekts „KoDa eG“.
Der Fokus des Projekts liegt darin, wie diese Bürgerbeteiligung zur Sicherung der Daseinsvorsorge in Zukunft organisiert werden kann.
Eine Lösung liegt in der Gründung von Bürgergenossenschaften, unter deren Dach soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aufgaben gebündelt werden.
Eine gemeinschaftliche Lösung wird das Landleben zukunftsfähig und attraktiv machen, da sind sich die Projektpartner einig. Gute Lebensbedingungen durch Bürgergenossenschaften – Das Modell der Zukunft.
Offenburg ist eine von vier Gemeinden, die das Experiment wagen. Hier wird das theoretische Konzept konkret. In Kooperation mit den Freiburger Wissenschaftlern, begleitet von SPES und einem Expertengremium, soll hier eine Bürgergenossenschaft entstehen. In diese können später neue Dorfläden , ein Bürgerbus und Angebote zur Integration und Nachbarschaftshilfe integriert werden.
KoDa eG ist ein Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unter der Fördermaßnahme „Kommune innovativ“ wird es bis 2020 finanziert. Das Ziel: kommunale Daseinsvorsorge durch Bürgergenossenschaften soll erforscht und erprobt werden. Damit soll ein langfristiger Lösungsansatz entstehen, der in weitere Gemeinden verbreitet werden kann. Projektpartner sind: ZZE, SPES, K-Punkt Ländliche Entwicklung und die vier Pilotkommunen.
Das Prinzip der Genossenschaften wurde schon im 18.Jhd begründet. Das Ziel ist ein Zusammenschluss zu Gemeinschaften, damit soziale oder wirtschaftliche Belange ihrer Mitglieder gefördert werden. Der Fokus von Genossenschaften liegt auf Grundwerten wie Ehrlichkeit, Offenheit, Sozialverantwortlichkeit und der Gemeinschaft mit anderen Menschen.
PM