Noch vor Weihnachten, am 15. Dezember, hat das Klinikum Christophsbad den ALB FILS KLINIKEN im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächs zwischen den Geschäftsführungen den Entwurf eines Kooperationsvertrages vorgelegt. Es geht darin um die Fortsetzung der Zusammenarbeit nach der krankenhausplanerischen Umsetzung der Landesentscheidung, die auf Basis der unabhängigen Gutachten erfolgte. Wie in allen anderen medizinischen Fachgebieten bleibt die Zusammenarbeit auch im Rahmen der Schlaganfallversorgung zwischen den Kreiskliniken und dem Klinikum Christophsbad von hoher Bedeutung. Die Vielzahl multimorbider Patienten, also Patienten mit Mehrfacherkrankungen, fordert die geregelte fachliche Zusammenarbeit zwischen beiden Kliniken, was für den großen psychiatrischen und psychosomatischen Bereich genauso gilt wie für neurologische Erkrankungen, zum Beispiel den Schlaganfall.
Das Kernziel der akutmedizinischen Schlaganfallbehandlung ist es, den Substanzverlust des Gehirns so gering wie möglich zu halten und damit zugleich die Ausprägung von bleibenden Behinderungen. Der Schlaganfall ist damit heute aus therapeutischer Sicht zu einem maximal zeitkritischen Krankheitsbild geworden. Die modernsten und wirksamsten Therapiemethoden zur Behandlung von Schlaganfällen sind in der Regionalen Stroke Unit des Klinikums Christophsbad vorhanden. Diese Patienten, die die schnellstmögliche Diagnostik und Therapie benötigen, konkurrieren im Christophsbad mit keiner anderen Patientengruppe, wie zum Beispiel Herzinfarktpatienten, Unfallopfern etc. und können dort, in der Neurologie, exklusiv und ohne Zeitverlust sofort behandelt werden.
Allein über die Weihnachtstage zwischen dem 23. und 26. Dezember wurde im Klinikum Christophsbad bei 14 Patienten ein Schlaganfall diagnostiziert. Bei vier dieser Patienten bestand Grund zu einer sogenannten Lyse-Behandlung (Auflösung des Thrombus durch ein Medikament), bei zwei Patienten musste und konnte das Blutgerinnsel mit dem Katheter aus dem Hirngefäß entfernt werden. Die letztgenannte therapeutische Intervention, die im Klinikum Christophsbad in Göppingen seit 2010 angewendet wird, ist sonst nur in Großstädten oder Universitätskliniken , also in überregionalen Stroke Units, möglich.
Die eindeutige Identifikation und Behandlung eines akuten Schlaganfallpatienten geschieht im Klinikum Christophsbad mit seiner neurologischen Klinik mit modernsten Möglichkeiten nach höchsten Standards. Patienten, die der Mitbehandlung oder Weiterbehandlung durch andere medizinische Fachgebiete bedürfen, werden wie in deutschen Krankenhäusern allgemein üblich, durch eigene entsprechende Fachärzte, durch konsiliarische Leistungen anderer Kliniken oder Verlegungen versorgt. Der jetzt vorgelegte Entwurf eines neuen Kooperationsvertrags soll für Schlaganfallpatienten nach der Akutbehandlung auf der Regionalen Stroke Unit des Klinikums Christophsbad genau diese Zusammenarbeit zuverlässig strukturieren. Zusätzlich soll der fachärztliche Austausch geregelt werden.
Schlaganfall ist immer ein Notfall
Ein Schlaganfall entsteht durch eine Hirnblutung oder häufiger durch eine verstopfte Hirnarterie. Er kommt zwar wie aus heiterem Himmel, aber bei den meisten Betroffenen gibt es schon vorher Anzeichen. Wichtig ist, dass man die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell erkennt und handelt.
Eine kleine Klappkarte mit dem „Schnell-Test“ kann helfen, bei sich selbst oder bei anderen die Zeichen eines Schlaganfalls zu erkennen. Die FAST-Kärtchen sind auch in der Radiologie und in der neurologischen Ambulanz des Klinikums Christophsbad kostenlos erhältlich.
PM