Am Montag, den 4. Dezember, fand das 3. gemeinsame Treffen des Neurovaskulären Netzwerks Ost-Württemberg im Klinikum Christophsbad Göppingen statt. In dieser Veranstaltung hielten Vertreter der am Netzwerk beteiligten Einrichtungen Fachvorträge rund um die Themen Schlaganfall und Zusammenarbeit.
Dabei werden regelmäßig schwierige Krankheitsverläufe besprochen (sogenannte Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz) und einheitliche Standards für die Schlaganfallversorgung Klinik-übergreifend festgelegt. Mit diesen regelmäßigen Treffen möchten die beteiligten Kliniken die Versorgung der Patienten der Region auf höchstem Niveau sicherstellen. Um die Schlaganfallbehandlung nicht nur lokal, sondern auch regional weiter auszubauen, wurde das Neurovaskuläre Netzwerk Ost-Württemberg im Dezember 2016 ins Leben gerufen. Das Ziel des Netzwerks dem die Kliniken RKU Ulm, Uniklinik Ulm Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinikum Heidenheim, Klinikum Biberach, Klinikum Aalen, Klinikum Schwäbisch Gmünd, Klinikum Dietenbronn und Klinikum Christophsbad angehören, ist die stetige Verbesserung der Schlaganfall-Versorgung in der Region. Durch die Teilnahme am Netzwerk wird die von externen Gutachten für das Klinikum Christophsbad bereits bestätigte hervorragende Schlaganfall-Versorgung im Landkreis Göppingen noch weiter verbessert.
Weitere Infos zur Interventionen beim Schlaganfall:
In den letzten beiden Jahrzehnten hat die Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls eine enorme Entwicklung genommen. Vor 25 Jahren galt der Schlaganfall noch als eine schicksalhaft verlaufende Erkrankung. Heute wurde durch die intravenöse Lysetherapie und multidisziplinäre Behandlung auf einer spezialisierten Stroke Unit (Schlaganfallstationen) und zuletzt durch die positiven Thrombektomiestudien die Therapie revolutioniert. Durch große Fortschritte in der neuroradiologischen Therapie und in der Neurochirurgie gelingt es heute auch Patienten mit komplexen neurovaskulären Erkrankungen in vielen Fällen zu helfen.
In der Region zwischen Stuttgart und Ulm wird die Thrombektomie – seit 2011 – nur am Klinikum Christophsbad in Göppingen durchgeführt. Der Einsatz der Thrombektomien verbesserte die Chancen der schwer betroffenen Schlaganfallpatienten deutlich. „Mittlerweile behandeln wir in der Neurologie und Neuroradiologie des Klinikums Christophsbad rund 650 Schlaganfallpatienten pro Jahr und davon ca. 40 mit dieser neuen Methode. Zunehmend werden auch Patienten aus anderen Landkreisen zur Durchführung der Thrombektomie zu uns überwiesen“, erläutert Prof. Dr. Bernd Tomandl, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Christophsbad. Er und der leitende Oberazt Dr. Tibor Mitrovics führen die Thrombektomien beim Schlaganfall durch und stehen bei Notfällen rund um die Uhr zur Verfügung.
Foto: Michael Neske von der EDV-Firma TK-Med stellt ein System zur digitalen Kommunikation für den möglichen Einsatz im Netzwerk vor.
PM