Stress und hohe Erwartungen in der Vorweihnachtszeit können in Familien zu außergewöhnlichen Belastungen und zu psychischen Krisen führen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Christophsbad möchte einen Beitrag dazu leisten, dass die Adventszeit, die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel für Familien eine Zeit wirklicher Erholung, des Ausruhens, auch des Innehaltens und des Besinnens werden kann.
In der Vorweihnachtszeit steigt erfahrungsgemäß der Bedarf an psychotherapeutischer Beratung und Krisenintervention, insbesondere Kinder und Jugendliche sowie deren Familien sind häufig betroffen. Um einerseits den vermehrten Belastungen in dieser Zeit gerecht zu werden und andererseits einen Beitrag dazu zu leisten, dass Kinder, Jugendliche und ihre Familien die Advents- und Weihnachtszeit als eine Zeit der positiven Erfahrungen, des Zur-Ruhe-Kommens, der Besinnung und der Besinnlichkeit erfahren können, richtet die KJPP wie bereits in vergangenen Jahren in der Adventszeit ab 1. Advent bis zum Dreikönigsfest eine spezielle Hotline ein.
Unter der HOTLINE 601-8899 sind Chefarzt Dr. Markus Löble und Dr. Niklas Gebele, Leitender Psychologe und Psychotherapeut der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulanz im Klinikum Christophsbad, montags zwischen 9 und 11 Uhr und mittwochs zwischen 14 und 16 Uhr direkt für Eltern erreichbar, um bei familiären Konflikten und Krisen zu beraten und ggf. weitere Hilfe zu vermitteln.
Die Hotline steht ab sofort bis zum Montag nach dem Dreikönigswochenende, 08.01.2018, allen hilfesuchenden Eltern, aber auch Jugendlichen und Kindern, zur Verfügung.
Eltern können auch weiterhin ihre Kinder in der kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz montags, dienstags und donnerstags zwischen 8 und 16.00 Uhr und freitags zwischen 8 und 12 Uhr unter 07161 601-9369 anmelden.
KJPP-HOTLINE für Eltern | ab sofort | bis Montag, den 08.01.2018 |
07161 601-8899 | montags | von 9 bis 11 Uhr |
mittwochs | von 14 bis 16 Uhr | |
KJPP Ambulanz
07161 601-9369 |
montags, dienstags, donnerstags | von 8 bis 16.00 Uhr |
freitags | von 8 bis 12.00 Uhr |
„In der Vorweihnachtszeit erwarten wir von unseren Angehörigen und auch von uns selbst oft ein besonderes Maß an Zusammenhalt, Harmonie und Geborgenheit. Nicht immer lassen sich diese hohen Erwartungen erfüllen. Dies kann zu Konflikten, Vorwürfen, Schuldgefühlen und sogar zu psychischen Überlastungsreaktionen führen“, sagt Dr. Gebele.
„Oft werden familiäre Konflikte oder psychische Belastungen übers Jahr hinweg ausgehalten und im Alltagsstress verdrängt. In der Vorweihnachtszeit brechen sie dann unter dem Druck der hohen Erwartungen aller mit besonderer Vehemenz auf“, ergänzt Dr. Löble.
Beide Experten wollen den Eltern Mut machen, die Vorweihnachtszeit, die Feiertage und die Zeit zwischen den Jahren bis zum Dreikönigsfest bewusst zu gestalten, sich nicht vom Konsum- und Stressdenken hetzen zu lassen, sich Freiräume zum Innehalten und zur Besinnung, gerade in diesen für alle so wichtigen Wochen, zu schaffen. Folgende Ratschläge könnten dabei hilfreich sein:
- Besprechen Sie als Familie, wie Sie die Vorweihnachtszeit und vor allem die Feiertage verbringen wollen. Verständigen Sie sich gemeinsam darüber, was Ihnen allen wichtig ist und auch, vor welchen typischen Stressfallen Sie sich hüten wollen. Welche Familientraditionen sollen aktiv gepflegt werden, welche sind vielleicht gar nicht mehr passend, beispielsweise die Individualität der einzelnen Kinder oder deren Lebensalter entsprechend und damit entbehrlich geworden.
- Weihnachten ist nicht die Zeit zur Klärung schon lange schwelender Konflikte. Bemühen Sie sich bereits im Vorfeld um eine Auflösung. Suchen Sie gezielt Beratung auf oder machen Sie sich einen Fahrplan, ab wann und wie Sie dies im neuen Jahr am besten angehen können. Auch so schaffen Sie sich eine Zeit des Innehaltens über die Feiertage.
- Auch wenn das Bedürfnis nach Nähe und Harmonie in der Familie in der Vorweihnachtszeit besonders groß ist: Lassen Sie sich gegenseitig, v. a. auch Ihren Heranwachsenden, Raum für Individualität und die Pflege außerfamiliärer Kontakte. Danach sind die gemeinsamen Stunden oft wieder besonders erfreulich und den Zusammenhalt der Familien fördernd.
PM