10 Jahre Palliativ Care – Zentrum für Palliativmedizin der ALB FILS KLINIKEN feiert 10-jähriges Jubiläum

Ende Oktober lud das Palliativzentrum der ALB FILS KLINIKEN an der Geislinger Helfenstein Klinik zu einer Feier in kleinem Kreise ein. Mehr als 60 Mitarbeiter, Ehrenamtliche und geladene Gäste feierten das zehnjährige Bestehen des Zentrums sowie das fünfjährige Bestehen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, kurz SAPV. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das Duo Erika Mändle und Gisela Roll-Russ. Clown Kampino führte mit viel Charme und Witz durch das Programm und regte die Zuhörer zum Nachdenken an.

In seinen Begrüßungsworten machte AFK-Geschäftsführer Dr. Ingo Hüttner deutlich, welch wichtige Aufgaben die Palliativmedizin hat und sprach den Mitarbeitern seine Anerkennung aus: „Sie leisten hier täglich hervorragende medizinische und pflegerische Betreuung.“

Mit dem Fortschreiten einer nicht heilbaren Erkrankung leiden Patienten oft unter Schmerzen und anderen Symptomen wie Übelkeit, Atemnot, Angst oder Stimmungsschwankungen. Diese Symptome haben starke Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten, genauso wie psychische oder soziale Sorgen. Diesen Menschen möglichst schnelle Linderung zukommen zu lassen und ihnen und ihrer Familie therapeutische Unterstützung zu bieten, ist Aufgabe des Teams um Chefarzt Professor Andreas Schuler. Neben Ärzten und Pflegekräften mit entsprechender Zusatzqualifikation gehören auch Seelsorger, Sozialarbeiter, Psychologen und Physiotherapeuten zum multiprofessionellen Team. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass der letzte Lebensabschnitt ihrer oft unheilbar kranken Patienten nicht nur von medizinischen Apparaten geprägt ist. „Wir wollen den Menschen als Ganzes wahrnehmen“, so Oberarzt Dr. Wolfgang Schröder, Leiter des Zentrums. Aromapflege, Musik- und Kunsttherapie sind daher willkommene Angebote, wenn es darum geht, den Kopf frei zu bekommen. „Die Krankheit, das Sterben und die Sorge darum, was danach mit den Familien passiert, kreist oft unablässig in den Köpfen der Patienten“, weiß Stationsleiterin Martina Kümmel. Die Krankheit auszublenden – und sei es nur für kurze Zeit – helfe, neue Kraft zu sammeln. Weiterer wichtiger Punkt: Die wohnortnahe Versorgung und damit auch die Einbeziehung der Angehörigen und des sozialen Umfeldes. Dies geht weit über den eigentlichen stationären Versorgungsauftrag hinaus. Daher ist das Palliativzentrum auch auf Spenden angewiesen. Von Anfang an begleitet der Förderverein pro palliativ e.V. das Zentrum, hat die Einrichtung der Palliativstation mit ermöglicht und unterstützt mit begleitenden Angeboten wie Musik- und Kunsttherapie sowie Extrastunden Atemtherapie. Auch die Bepflanzung des Balkons der Palliativstation, Sonnenmarkisen und die Beschaffung von Büchern und Musik machte der Verein möglich.
Auch überregional kommt dem Palliativzentrum eine hohe Bedeutung zu. Bereits seit drei Jahren findet das Geislingen Palliativsymposium statt, das vom Förderverein pro palliativ e.V. großzügig finanziell unterstützt wird. Fachbesucher bilden sich hier fort und auch für die Öffentlichkeit finden Veranstaltungen zu sämtlichen palliativen Themen statt.

Hintergrund:
Die Palliativstation der Helfenstein Klinik bietet in geschützter Atmosphäre Raum für insgesamt acht Patienten in zwei Einzelzimmern und drei Doppelzimmern. Bei der Einrichtung wurde besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse schwerstkranker und sterbender Patienten und ihren Angehörigen gelegt. Zur Ausstattung gehören neben einer Terrasse mit ebenerdigem Zugang auch eine Wohnküche und Wohnzimmer für Gespräche in ruhiger Umgebung. Auf Wunsch können Angehörige im Patientenzimmer oder einem Angehörigenzimmer über Nacht bleiben. Über die Hälfte der Patienten kann wieder in die häusliche Umgebung oder eine weiterbetreuende Einrichtung entlassen werden. Der Ambulante Palliativdienst der ALB FILS KLINIKEN bietet alle Leistungen und Expertise der SAPV für Patienten im Landkreis, zum Beispiel mit Blick auf die Behandlung belastender Symptome, auf Wundmanagement oder auch auf ethische Fragestellungen. Der Dienst ist ein zusätzliches Angebot und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und dem bisher betreuenden Pflegedienst. Auch im fachlichen und wissenschaftlichen Bereich hat sich das Team des Palliativzentrums zwischenzeitlich einen Namen gemacht. So sind auch bei internationalen Kongressen Teammitglieder als Vorsitzende und Referenten gefragt und werden regelmäßig für Vorträge verpflichtet.

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/soziales/58125/

Schreibe einen Kommentar