Die Helfenstein Klinik feiert in diesem Jahr ein bedeutsames Jubiläum: Am 15. April 1915 wurde die Klinik im Seebach eingeweiht. Heute stellt die Klinik die Verknüpfung von über 100 Jahren wohnortnaher Versorgungstradition mit modernen Strukturen sicher, wie sie unter anderem in der Verknüpfung von stationärer Hochleistungsmedizin und modernen ambulanten Strukturen in Form des angegliederten Gesundheitszentrums sowie der neuen zentralen interdisziplinären Notaufnahme vorzufinden ist.
Nach zweijähriger Bauzeit hat die Helfenstein Klinik Geislingen, damals noch unter dem Namen „Bezirkskrankenhaus“, am 15. April 2015 ihren Betrieb aufgenommen. Allerdings ohne Einweihungsfeier, der 1. Weltkrieg ließ keine rechte Festtagsstimmung aufkommen. In den vergangenen 100 Jahren, einer Zeitspanne, die kaum ein Mensch überblicken kann, hat die Helfenstein Klinik Geislingen eine bewegte Geschichte erlebt. Dabei spiegelt sich die Entwicklung, die das Krankenhaus in diesen 100 Jahren vollzogen hat, schon in kleinen Vergleichen wider: Waren in den ersten Jahren nur zwei Ärzte, ein Arzt für die „Inneren Krankheiten“ und ein Arzt für die „Äußeren Krankheiten“ (Chirurgie) sowie wenig weiteres Personal angestellt, so setzen sich heute ca. 450 Mitarbeiter für die Patientenversorgung ein.
Der Vorläufer der Helfenstein Klinik, das Geislinger Spital, lässt sich jedoch bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Das erste Geislinger Bezirkskrankenhaus entsteht 1888 in der Nähe des Bahnhofs. Schon bald zeigt sich jedoch, dass ein neues Krankenhaus gebaut werden muss. Es fehlt insbesondere an Operationssälen, die Abortverhältnisse sind unzulänglich und das Haus mit seinen 70 Betten ständig überfüllt. Der Grundstein für die heutige Klinik im Seebach ist gelegt. 1938 übernimmt im Zuge der neuen Kreiseinteilung der Landkreis Göppingen das Geislinger Krankenhaus. Es kommen eine Geburtshilfe-, eine HNO- und eine Augenabteilung hinzu. In den folgenden Jahrzehnten wurde vielfach an- und umgebaut, aber noch heute ist die Fassade des ersten Baus erkennbar. Anfang der 50er Jahre wird das Bettenhaus um zwei Stockwerke aufgestockt, der Operationstrakt wird erweitert, eine Infektionsstation und eine Eingangshalle werden angebaut. Jahre später wird eine Intensivstation eingerichtet. Nachdem die Göppinger Klinik am Eichert zwei Jahre in Betrieb war, wurde bereits damals schon deutlich, dass das Kreiskrankenhaus Geislingen weiterhin als Haus der Regelversorgung unentbehrlich ist. Mit Fördermitteln des Landes wird eine grundlegende Erneuerung des Hauses in den 1980er Jahren möglich. Die Funktionsbereiche incl. Operationssälen werden erweitert und komplett erneuert, das Bettenhaus für mehr Patientenkomfort modernisiert: jedes Patientenzimmer erhält einen Waschbereich, zwei Zimmer eine gemeinsame Toilette. Auf jeder Station werden Duschen und ein Bad eingebaut. Nach Abschluss der umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten wird ein neuer Name für das Kreiskrankenhaus gesucht. 1999 wird in Zusammenarbeit mit der „Geislinger Zeitung“ ein öffentlicher Namenswettbewerb ausgeschrieben, mit dem Ergebnis, dass das Krankenhaus künftig den Namen Helfenstein Klinik Geislingen trägt.
Die demographische Entwicklung, der medizinische Fortschritt und der Kostendruck erfordern strukturelle Anpassungen. 2007 werden die beiden Kreiskliniken, die Helfenstein Klinik sowie die Klinik am Eichert, unter dem Dach der „Kliniken des Landkreises Göppingen gGmbH“ zusammengeführt. Seit 2012 sind sie als eine Klinik mit zwei Standorten unter der ALB FILS KLINIKEN GmbH vereint.
Spätestens mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten für die Notfallversorgung, die Patientenaufnahme, die Ambulanzen, das Diagnostikzentrum mit Endoskopie und Funktionsdiagnostik und der Intensivstation sowie mit der parallelen Eröffnung des Gesundheitszentrums Geislingen an der Helfenstein Klinik 2013 ist die Klinik in der Welt moderner Hochleistungsmedizin angekommen.
Heute stellt die Helfenstein Klinik mit den Fachdisziplinen Innere Medizin, Chirurgie, Frauenheilkunde, Anästhesie und Intensivmedizin sowie Radiologie die Grund- und Regelversorgung auf sehr hohem Niveau für die Bevölkerung in Geislingen und dem Oberen Filstal sicher. Jede der Fachkliniken hat ihre speziellen, überregional anerkannten Schwerpunkte wie Ultraschall-Diagnostik und -therapie, Endoskopiezentrum, Diabetologie und Palliativversorgung, Endoprothetik und Schlüsselloch-Chirurgie sowie Gynäkologie mit dem Kontinenz- und Beckenbodenzentrum. „Persönliche Zuwendung, kurze Wege, geringe Wartezeiten und hohe Fachkompetenz unter einem Dach sind das gewisse „Etwas“, das unsere Patienten zu schätzen wissen“, so Dr. Jörg Noetzel, Medizinischer Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN. Etwa 30.000 stationäre und ambulante Patienten erhalten jährlich am Geislinger Klinikstandort exzellente Medizin und professionelle und einfühlsame Pflege.
„In Zeiten bundesweit chronischer Unterfinanzierung der Krankenhäuser ist es um so wichtiger, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ob es neue Medizintechnik ist, die Modernisierung des Hauses für unsere Patienten, wie die bevorstehende Errichtung der Komfortstation und die Beschaffung komfortabler Betten, oder die Weiterentwicklung der Medizinstrategie: all dies und vor allem unsere Mitarbeiter tragen dazu bei, dass die Helfenstein Klinik auch in Zukunft die Gesundheitsversorgung für Geislingen und die Region sicherstellen wird“, so Noetzel weiter.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums lädt die Helfenstein Klinik die interessierte Bevölkerung am Samstag, 18. April von 14 bis 17 Uhr zu einem Tag der Gesundheit unter dem Motto „100 Jahre Helfenstein Klinik und Medizin im Wandel der Zeit“ ein.
Programm:
Vorträge
- 100 Jahre Gesundheitsversorgung im Seebach – Vom Bezirks- /Kreiskrankenhaus zur Helfenstein Klinik und Gesundheitszentrum
- Vom großen Schnitt zum kleinen Loch – Entwicklungen in der Chirurgie
- Was Frauen über „Frauagschichta“ wissen müssen: so behandelt man heute
- Von der Geburtsstunde der Radiologie hin zu schonender und sehr präzisen Diagnostik ohne Röntgenstrahlen
- Ein Blick ins Körperinnere: Aktuelles aus der Inneren Medizin zu Kardiologie, Endoskopie, Diabetologie und Onkologie
Informations- und Aktionsstände (z.B. Blutdruck- und Blutzuckermessung, Implantation eines künstlichen Kniegelenks am Kunstknochen, Beckenbodengymnastik, Erste Hilfe – Reanimation für Laien uvm).
Das Rotkreuz-Museum stellt in der Klinik moderne und historische Medizintechnik und Rettungswagen aus.
PM