Kreis Göppingen: Zahl junger Komatrinker weiter auf niedrigem Niveau

Party machen und dabei Alkohol trinken bis der Arzt kommt? Das galt vor einigen Jahren bei jungen Menschen noch als cool. Doch mittlerweile hat das Komatrinken seinen Reiz verloren, denn die Zahl von Alkoholmissbrauch hat sich auf niedrigem Niveau eingependelt. Nach einer Auswertung der AOK Neckar-Fils unter ihren Versicherten landeten im Vorjahr 24 junge Frauen und Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren wegen Vollrausch im Krankenhaus. 2015 waren es 20 Fälle, und 2014 wurden 23 stationäre Behandlungen in dieser Altersgruppe im Kreis Göppingen registriert.

Das Phänomen „Komatrinken“ hatte im Jahr 2010/2011 bei Jugendlichen seinen Höchststand erreicht und ist seitdem rückläufig. „Der positive Trend hält an. Ein Grund zur Entwarnung ist das jedoch nicht. Alkoholmissbrauch in all seinen Formen stellt nach wie vor ein gravierendes Gesundheitsproblem in unserer Gesellschaft dar und birgt ein hohes Gesundheitsrisiko. Jeder Fall von Alkoholmissbrauch ist einer zu viel“, sagt Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils.

Altersunabhängig gab es im Vorjahr rund 160 Krankenhauseinweisungen wegen Alkoholvergiftung. Die Zahlen der AOK Neckar-Fils gelten als repräsentativ da, bei ihr rund 39 Prozent der Bevölkerung im Landkreis krankenversichert sind.

„Der rauschhafte Alkoholkonsum ist in jungen Jahren besonders schädlich. In diesem Alter kann der Alkohol nur sehr langsam abgebaut werden, daher können bereits geringe Mengen zu schweren Schädigungen und Vergiftungen führen“, warnt AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein. Zudem weist die Medizinerin darauf hin, dass die körperliche und geistige Entwicklung bei Jugendlichen noch nicht abgeschlossen ist. Ebenso beeinträchtigt Alkohol in erheblichem Maß die Fitness und den Muskelaufbau.

PM

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