Wenn’s im Hintern brennt und schmerzt: Immer mehr Menschen im Landkreis Göppingen wegen Hämorrhoiden in Behandlung

Vielen Menschen sind sie so peinlich, dass sie trotz erheblicher Beschwerden nicht zum Arzt gehen: Hämorrhoiden-Erkrankungen. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland bis zu 70 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal davon betroffen. Im Landkreis Göppingen stiegen die ambulanten und stationären Hämorrhoiden-Therapien bei AOK Versicherten von 1894 im Jahr 2013 auf 2160 im Jahr 2015. Das ist ein Anstieg von rund 12 Prozent in nur drei Jahren.

Aus Schamgefühl nicht zum Arzt
Die Zahl der Betroffenen dürfte wesentlich höher liegen, da viele Menschen aus falscher Scham versuchen, selbst damit fertig zu werden. Insgesamt lassen sich etwa nur wenig mehr als zwei Prozent der Versicherten wegen Hämorrhoiden behandeln. Die Zahlen der AOK Neckar-Fils gelten als repräsentativ da, bei ihr rund 39 Prozent der Bevölkerung im Landkreis krankenversichert sind.

„Die Ursache für die Probleme ist oft eine ballaststoffarme und fettreiche Ernährung“, sagt AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein. „Dies begünstigt Verstopfungen und kann in der Folge zur Entwicklung von Hämorrhoiden führen“. Weitere Risikofaktoren seien Übergewicht, häufiger Durchfall, regelmäßiges Heben schwerer Lasten sowie Schwangerschaft und Geburt.

Typisches Zeichen sei eine schmerzlose Blutung, die sich meist durch eine hellrote Färbung auf dem Toilettenpapier bemerkbar mache. „Bei solchen Blutungen sollten jedoch immer Darmkrebs oder andere Erkrankungen ausgeschlossen werden“, betont Dr. Knapstein, die bei diesen Anzeichen empfiehlt, zum Arzt zu gehen.

Vorbeugung durch viel Bewegung und richtige Ernährung
Zur Vorbeugung empfiehlt die Ärztin viel Bewegung, ausreichend trinken und ballaststoffreiche Ernährung: Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte. „Auch die richtige Analhygiene hilft, Beschwerden zu lindern und eine zusätzliche Reizung der Hämorrhoiden zu verhindern“, so Dr. Knapstein.

PM

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