Mittelohrentzündungen: Im Winter hohes Risiko für Kleinkinder

Rund ein Viertel aller ein- bis vierjährigen Kinder im Landkreis Göppingen war im Jahr 2015 wegen einer Mittelohrentzündung in ärztlicher Behandlung. Dies geht aus einer Erhebung der AOK hervor, bei der rund 39 Prozent der Bevölkerung im Landkreis krankenversichert sind.

Die Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter, vor allem zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem vierten Lebensjahr. Sie tritt nur selten bei Erwachsenen auf.

Antibiotika-Behandlung nicht immer sinnvoll

„Jedes Kind mit Ohrenschmerzen sollte zur Schmerzlinderung im ersten Schritt ein Schmerzmedikament erhalten“, empfiehlt Dr. Hans-Peter Zipp, Kinder- und Jugendarzt bei der AOK Baden-Württemberg. „Nicht immer ist ein Antibiotikum erforderlich. Bei Kindern ab zwei Jahren mit einer unkomplizierten akuten Mittelohrentzündung kann zunächst auch abgewartet werden.“ Ob dies im Einzelfall sinnvoll ist, bespricht der behandelnde Arzt mit den Eltern.

Nicht nur im Winterhalbjahr ist das Risiko für eine Mittelohrentzündung bei Kleinkindern erhöht. Sie können sich auch leicht im Kindergarten anstecken. Vorhandene Atemwegsallergien erhöhen ebenfalls das Risiko, ebenso wie Passivrauchen und ein unvollständiger Impfstatus.

AOK empfiehlt Impfungen

„Impfungen gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen“, sagt AOK-Arzt Zipp. „Für eine bakterielle Mittelohrentzündung von besonderer Bedeutung sind hierbei die Impfungen gegen Hämophilus influenzae und Pneumokokken. Diese werden auch von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfohlen.“

PM

 

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