Gingen an der Fils bekommt einen Samariterstift

Seit fünf Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Gingen intensiv mit dem Thema Pflegeheim

Sie hat zu diesem Zweck in zentraler Lage Flächen für die innerörtliche Entwicklung erworben. Und sie hat Gespräche mit potentiellen Trägern geführt und Lösungsvorschläge entwickelt. Mit der Samariterstiftung, einem erfahrenen diakonischen Träger mit Sitz in Nürtingen, hat man sich nun auf einekonkrete Planung verständigt. Die Samariterstiftung betreibt derzeit 25 Pflegeheime in ganz Württemberg und ist seit 20 Jahren in Geislingen bzw. Altenstadt mit den zwei Samariterstiften ein fester Bestandteil der örtlichen Pflegeinfrastruktur. In Wiesensteig ist derzeit ein weiteres Pflegeheim der Stiftung im Bau. Die Gremien der Stiftung und der Gemeinderat haben ihre Zustimmung zu dem Vorhaben gegeben. Unmittelbar neben dem Wahrzeichen der Gemeinde Gingen, der evangelischen Johanneskirche, soll ein Pflegeheim mit 40 Plätzen entstehen. Alle Bewohner werden ein Einzelzimmer haben. Dr. Eberhard Goll, Vorstand bei der Samariterstiftung, weist darauf hin, dass „die Samariterstiftung ihre Pflegeheime nach dem sog. Hausgemeinschafts-Konzept betreibt. In Gingen sind drei Hausgemeinschafts-Gruppen mit 12, 13 und 15 Plätzen geplant. EineAlltagsbegleiterin ist den ganzen Tag in der  Gruppe präsent und gestaltet gemeinsam mit den Bewohnern den Alltag. Die Mahlzeiten werden in Jeder Gruppe täglich frisch zubereitet. Pflegefachkräfte sorgen dafür, dass der hohe fachliche Anspruch der Stiftung an die Pflege umgesetzt werden kann.“ Die Pläne des Stuttgarter Architekturbüros Eckard Ernst kamen beim Bauherrn, aber auch bei den Gemeinderäten sehr gut an. Sie sehen ein zwei- bzw. dreistöckiges Gebäude vor, dass über einen neu zu gestaltenden Platz an der Grabenstraße aus erschlossen wird. Das Gebäude fügt sich gut in die Umgebungsbebauung ein und lässt den Blick auf die Johanneskirche frei. Von der Pfarrstraße aus ist das Haus künftig auch bequem über den ausgebauten Fußweg erreichbar. Die Fassaden sind so gegliedert, dass das Haus nicht zu mächtig wirkt. Der Architekt hat viel Wert auf helle und lichtdurchflutete Räume gelegt. 25 Bewohner werden von ihrem Gemeinschaftsbereich aus eine direkten Zugang zu einem beschützten Freibereich haben. Die 15 Bewohner im Obergeschoss können einen Dachgarten nutzen. Im Gartengeschoss mit der Orientierung zum Platz vor dem Haus entstehen Räume für eine Begegnungsstätte. Auch die Verwaltung des Pflegeheims und Nebenräume sind hier angesiedelt. Besucher werden sich in dem klar strukturierten Haus gut zurechtfinden. Die Samariterstiftung wird rund 5,3 Mio. investieren. Ggf. können Zuschüsse in einer Größenordnung von bis zu 300 T eingeworben werden. Alles andere muss über die Pflegesätze und Entgelte der künftigen Bewohner des Pflegeheims refinanziert werden. Auch die Gemeinde engagiert sich tatkräftig. Sie stellt ein geräumtes und erschlossenes Grundstück auf Erbpachtbasis zur Verfügung. Sie beteiligt sich an den Kosten der Begegnungsstätte, übernimmt die Platzgestaltung an der Grabenstraße, qualifiziert den Fußweg zwischen Pfarrstraße und Grabenstraße und stellt weitere öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Insgesamt wird Gemeinde hierfür ca. 600 TSD investieren. Laut Bürgermeister Marius Hick ergänzt das zukünftige Samariterstift Gingen als stationäres Angebot mit einigen Kurzzeitpflegeplätzen die bisherige ambulante Angebotsstruktur des evangelischen Krankenpflegevereins in idealer Weise. „Damit kann den pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürgern auch bei schwererer Pflegebedürftigkeit der Verbleib in der Mitte unserer Gemeinde ermöglicht werden.“ Und schließlich sieht der Bürgermeister „die Errichtung eines Pflegeheims als einen wichtigen Baustein zur nachhaltigen Steigerung der Attraktivität der Gemeinde.“ In den kommenden Wochen sind noch baurechtliche Fragen zu klären. Dann wird die Planung konkretisiert. Der Baubeginn für das Projekt ist Mitte 2017 vorgesehen, mit einer Fertigstellung ist Ende 2018 zu rechnen.

PM

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