Am 2.4. jeden Jahres macht die Weltgesundheitsorganisation auf eine Behinderung aufmerksam, die leicht übersehen wird: Autismus. Autistisch behinderte Menschen nehmen Umweltreize anders wahr (z.B. leiden sie unter Geräuschen, die Nichtbetroffene überhören), sie scheinen keinen „Filter“ zu haben, der unwichtige Wahrnehmungen aussondert. Reizüberflutung bringt sie in extremen Stress, der sich unter Umständen in Aggression und Auto-Aggression Bahn bricht. Sie erleben die Welt als chaotisch und ziehen sich in sich selbst zurück.
Das soll die Bezeichnung „Autismus“ verdeutlichen; es handelt sich um eine tiefgreifende Beziehungs- und Kommunikationsstörung, die für Betroffene und Bezugspersonen zu einer enormen Belastung werden kann. Regelmäßigkeit erleichtert den Alltag, Abweichungen können den Betroffenen völlig handlungsunfähig machen. Oft wird der Asperger-Autismus als leichte Form des Autismus eingeordnet. Die Umwelt beobachtet diese Menschen als sonderbar und übersieht die dahinter stehenden Probleme und die Anpassungsleistungen, die die Betroffenen ständig erbringen. Tatsächlich brauchen die meisten Asperger-Autisten ihr Leben lang Assistenz. Manche Menschen mit Autismus fallen durch Extrembegabungen in kleinen Teilbereichen auf und schaffen es nicht, ihren Alltag zu regeln.
Das Gloria Kinocenter zeigt auf Initiative von STeiGle den Animationsfilm „Max und Mary“. Er erzählt die jahrelange Brief-Beziehung zwischen Mary, einem einsamen achtjährigen Mädchen, und einem behinderten Mann, der als Asperger-Autist mit anderen Menschen große Schwierigkeiten hat. In ihren Briefen versuchen sie, Lösungen für ihre Probleme zu finden. Später studiert Mary Psychologie in der Hoffnung, Max helfen zu können. Max und Mary – „ein liebevolles Kino-Kleinod über emotionale Isolation und wahre Freundschaft“ (Ulf Lepelmeier auf Filmstarts.de).
PM