Netzwerk Inklusion in der Landeskirche (NIL) erarbeitet Aktionsplan
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July übernimmt den Vorsitz des Netzwerks Inklusion in der Landeskirche (NIL). Das Netzwerk, das am Donnerstag, 9. Juni, zu seiner ersten Sitzung zusammenkam, fungiert als Beirat des Aktionsplans Inklusion leben. Ziel des Aktionsplans ist es, Kirchengemeinden, diakonische Einrichtungen und Dienste dabei zu unterstützen, vor Ort eigene Wege zu gehen und Impulse zu setzen für umfassende Inklusion: Arbeitslosigkeit, Armut, Krankheit, Behinderung, Flucht – es sind unterschiedliche Ursachen, die dazu führen können, dass Menschen ausgegrenzt sind. Der Aktionsplan soll helfen, Ausgrenzung systematisch zu überwinden und inklusive Ansätze in Kirchengemeinden zu entwickeln und zu fördern.
„Teilhabe ermöglichen für arme, arbeitslose, psychisch kranke und alte Menschen, für Menschen mit Behinderung oder für Flüchtlinge ist ein ureigenes Anliegen von Kirche“, betont Landesbischof July und hebt die hohe Bedeutung gelebter Inklusion für die Evangelische Landeskirche hervor. „Kirche und Diakonie leben bereits vielfältig Inklusion. Wir können aber noch mehr erreichen, wenn wir Prozesse und Strukturen stärker in den Gemeinden verankern.“ Damit dies gelingen kann, finanziert die Evangelische Landeskirche für die Kirchengemeinden und die kirchlichen und diakonischen Werke und Einrichtungen mehrere Stellen und hat für den Zeitraum des Aktionsplanes einen Fonds in Aussicht gestellt.
Seit Anfang des Jahres ist die Geschäftsstelle des Aktionsplanes mit Sitz im Diakonischen Werk Württemberg aktiv. Sie ist Informations- und Vernetzungsplattform und Drehscheibe des Aktionsplans. „Diakonie handelt auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes. Vor Gott sind alle Menschen gleich. Mann, Frau – Alte, Junge – Fremde, Einheimische – Menschen mit Behinderung, Menschen ohne Behinderung – Gesunde, Kranke – welche Unterschiede auch immer da sein mögen, alle Menschen sind gleich in ihrer Würde und in ihrem Ansehen. Deshalb sollen sie alle dieselben Möglichkeiten haben, am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt teilzunehmen und dieses mitzugestalten“, unterstreicht Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg. „Inklusion ist die Kunst des Zusammenlebens von verschiedenen Menschen. Dies ist nicht immer einfach, aber lohnend und bereichernd.“
Ausgangspunkt für den Aktionsplan Inklusion leben ist die UN-Behindertenrechtskonvention. Zur konkreten Umsetzung des Aktionsplans gehört die tatkräftige Umsetzung inklusiver Schritte vor Ort, beispielsweise Schritte für mehr Barrierefreiheit oder Willkommenskultur. Zur Umsetzung gehört ebenfalls, Teil-Habe und Teil-Gabe für Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten zu fördern und Beteiligung und Vernetzung zu unterstützen. Konkret heißt das in einem weiten Verständnis von Inklusion beispielsweise: Kirchengemeinden bieten kleine Jobs für Langzeitarbeitslose und gestalten Begegnungen mit Flüchtlingen. Diakonische Einrichtungen helfen „ihren“ Leuten dabei, die Nachbarschaft im neuen Wohnort zu erobern. Konfirmanden gehen mit Bewohnern einer Wohngruppe für Menschen mit Handicap on tour.
Inklusion soll als Querschnittsthema und Handlungsstrategie in der Evangelischen Landeskirche Verankerung finden und darüber hinaus wirken. Die Evangelische Landeskirche und ihre Diakonie setzen sich für die Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft ein. Sie wollen gesellschaftliche Denk-, Haltungs- und Handlungsprozesse zu einem inklusiven Miteinander anregen und unterstützen.
Mitglieder des Netzwerks Inklusion in der Landeskirche
Evangelischer Oberkirchenrat Kirchenrat Hans-Joachim Janus, Kirchenrat Carmen Rivuzumwami, Pfarrer Bernd Wildermuth (Dezernat 2), N.N. (Dezernat 8)
Evangelische Landessynode, Synodalausschuss
Heiko Bräuning, Markus Mörike, Martin Wurster
Diakonisches Werk Württemberg Oberkirchenrat Dieter Kaufmann; Pfarrerin Claudia Heinkel; Wolfram Keppler; Irene Kolb-Specht; Pfarrer. Dr. Joachim Rückle; Rainer Scheufele; Pfarrer. Thomas Stürmer
Evangelische Hochschule Ludwigsburg Prof. Jo Jerg
Evangelischer Landesverband Tageseinrichtungen für Kinder Pfarrer Georg Hohl, Christa Buttermann, Bettina Stäb
Evangelisches Schulwerk in Baden und Württemberg Pfarrerin Christa Epple-Franke, Eckhard Geier
Evangelisches Jugendwerk in Württemberg Gottfried Heinzmann
Pädagogisch Theologisches Zentrum Stefan Hermann, Dr. Wolfhard Schweiker
Evangelische Akademie Bad Boll Dr. Thilo Fitzner
Evangelischer Blinden- und Sehbehindertendienst Ingrid Haag
Pfarrseminar Pfarrerin Dr. Susanne Edel
Dekanat Dekan Klaus Käpplinger, Dekan Timmo Hertneck
Schuldekanat Schuldekanin Annette Leube, Schuldekan Jörg Spahmann
Büro für Chancengleichheit der Landeskirche Ursula Kress
Pastoralkolleg Kirchenrat Dr. Ernst Michael Dörrfuß, Pfarrerin Susanne Joos
Evangelische Erwachsenen- und Familienbildung (EAEW) Dietmar Lipkow, Wolfgang Schnabel
Evangelisches Gemeindedienst Pfarrer Werner Schmückle
Schwerbehinderten-Vertretung der Pfarrerinnen und Pfarrer Pfarrer Thomas Mann
Landesgehörlosenpfarramt/Schwerhörigenseelsorge Pfarrer Roland Martin, Pfarrerin Rosemarie Muth
Landespfarramt für Kindergottesdienst Pfarrer Frank Widmann§ Zentrum Diakonat Kirchenrat Joachim L. Beck, Diakonin Ute Schütz
Diakonische Einrichtungen Pfarrer Matthias Binder (Diakonie Stetten)
Evangelische Landeskirche und Diakonie Baden André Paul Stöbener, Yvonne Ernst
Evangelischer Fachverband Behindertenhilfe im DWW Hartmut Seitz-Bay
Fachverband Psychiatrie im DWW Wolfgang Bleher
LAGES Bettina Hertel
Angehörige Gerda Müller
Diakoniepfarrer/innen Pfarrerin Annegret Bogner
Evangelische Frauen in Württemberg (EFW)
Diakonin Dina Maria Dierssen
Mehr Info: www.diakonie-wuerttemberg.de/inklusion/
Bild v.l.n.r.: Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Evangelischer Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July und Geschäftsführer Aktionsplan „Inklusion leben“ Wolfram Keppler
PM