Die ökologischen und sozialen Fragen zur Umweltenzyklika „Laudato si“
von Papst Franziskus
Montag, 14. März 2016, 20:00 Uhr
Göppingen St. Maria, Kath. Gemeindehaus, Ziegelstraße 11
Schon oft haben Menschen die Fähigkeit bewiesen, auch schwierigste Krisen zu bewältigen. Allerdings erst, wenn sie direkt betroffen sind. Dann schließen sie die lähmende Kluft zwischen Denken und Handeln. Plötzlich sind sie zu Veränderungen, auch mit Anderen, bereit.
In der Klimakrise liegt die Sache anders. Bedrohliche Folgen zeigen sich vor allem in Afrika, in Asien, in der Karibik. Zwar wird auch in manchen Regionen der USA das Wasser knapp. Doch noch glauben die Reichen, mit dem Klimawandel leben zu können. Noch frönen die Regierungen fröhlich ihren Träumen von Wachstum durch globalen Freihandel. Dabei wissen alle: Die Aufheizung des Klimas ist nicht einfach durch ein paar politische Maßnahmen zu verhindern. Diese Krise erfordert eine neue Ethik, eine andere Politik, ein anderes Wirtschaften, ein anderes Leben. Das macht Angst. Diese Angst vor Veränderung er-klärt die große Kluft zwischen Denken und Handeln in Politik und Gesellschaft.
Diese Kluft will Papst Franziskus mit seiner Umweltenzyklika „Laudato si‘“ schließen.
Er sagt: „So wie wir Politik machen, wirtschaften, konsumieren, überhören wir nicht nur den Schrei der Armen, sondern auch den der Erde – und zerstören sie.“ Dem Bild vom „Menschen als Herrscher über die Natur“ setzt der Papst die Vision von der „universellen Geschwisterlichkeit“ mit allen Mitgeschöpfen entgegen.
Diese Botschaft richtet sich beileibe nicht nur an Christen. Es ist bei aller Vehemenz eine Botschaft der Ermutigung. Für jene, die sich bereits heute für eine klimagerechte-Politik und Leben einsetzen.
Referent:
Prof. Dr. Dietmar Mieth, katholischer Theologe und Professor für Theologische Ethik/Sozialethik an der Universität Tübingen.