Neue Kinder- und Jugendarbeit kommt gut voran

Sozialministerin Katrin Altpeter ist ihrem Ziel, die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Jugendsozialarbeit im Land auf ein neues Fundament zu stellen, schon einen großen Schritt näher gekommen. Das teilte die Ministerin bei der Veröffentlichung eines Zwischenberichts zum 2013 gemeinsam mit den Trägern der Kinder- und Jugendarbeit auf den Weg gebrachten „Zukunftsplan Jugend“ mit.

Bis heute seien nahezu 20 größere Projekte, Modellvorhaben und andere Maßnahmen etwa gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie beim Rechtsextremismus gestartet. Bisherige Rückmeldungen der Akteure seien positiv und belegten, dass der eingeschlagene Weg funktioniere, so Altpeter. Ziel der Maßnahmen ist es u.a., dass junge Menschen in besonderen Lebenslagen – mit Behinderung, Migrationshintergrund oder Wohnungslose – besser als bisher in die Kinder- und Jugendarbeit eingebunden werden. Auch soll die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit verbessert werden. Für den „Zukunftsplan Jugend“ und dessen Umsetzung stehen zwischen 2013 und 2016 zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von zehn Millionen Euro zur Verfügung. Ein abschließender Bericht zum „Zukunftsplan Jugend“ soll Altpeter zufolge 2017 erscheinen.

Altpeter: „Alle Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg sollen gute Zukunftschancen erhalten. Dabei spielt die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Jugendsozialarbeit eine wichtige Rolle. Sie soll junge Menschen – gerade auch so genannte ‚Problemgruppen‘ – zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement anregen. Deshalb ist es mir wichtig, dass die Träger der Kinder- und Jugendarbeit ihre erfolgreiche Arbeit trotz einer sich verändernden Schullandschaft etwa durch die Ganztagsschule und einer stetig steigenden Zahl alternativer Freizeitangebote auch in Zukunft weiterführen können.“

Beispielhaft für die bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen nannte die Ministerin die Erhöhung der Zahl der bei den Verbänden angestellten Bildungsreferentinnen und Bildungsreferenten von 34,5 auf 56,5 Stellen. Zudem wurde die Altersgrenze für Seminare der Kinder- und Jugendarbeit von 14 auf 12 Jahre gesenkt, so dass jetzt auch bereits jüngere Kinder die Möglichkeit bekommen, die Angebote zu nutzen. Im Jahr 2014 wurde eigens eine Geschäftsstelle zum Zukunftsplan Jugend im Sozialministerium eingerichtet, die die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen koordiniert und begleitet.

Jugendliche in schwierigen Lebenslagen besser erreichen

Ministerin Altpeter legt großen Wert darauf, dass künftig auch Jugendliche und junge Erwachsene, die bisher durch kein Angebot der Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit erreicht wurden, durch weiterentwickelte Angebote unterstützt werden. Im Rahmen eines Modellprojekts werden dafür auch neue Handlungsansätze erprobt. So werden neue Wohnformen für junge Wohnungslose erprobt, in denen die jungen Menschen sozialpädagogisch betreut werden. Durch von Beginn an enge Zusammenarbeit mit Jugendverbänden, Sportvereinen, der kulturellen Jugendbildung und der Jugendsozialarbeit bei diesem Projekt werden auf den persönlichen Bedarf ausgerichtete Hilfen für die jungen Menschen erarbeitet.

Bessere Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung und Migrationshintergrund

Weitere Projekte sind die Erarbeitung eines landesweiten Konzepts zur Inklusion  von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in der Kinder- und Jugendarbeit. Ziel ist es, den Akteuren Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben, welche Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind, damit auch junge Menschen mit Behinderung alle Angebote der Kinder- und Jugendhilfe nutzen können. Auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen in Zukunft durch die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit besser erreicht werden. Im Rahmen von verschiedenen Modellprojekten werden Jugendhäuser, Jugendringe, Vereine und Migrantenselbstorganisationen bei der Entwicklung und Durchführung entsprechender Konzepte gefördert.

Engere Zusammenarbeit von Bildungspartnern in den Kommunen

Von zentraler Bedeutung für die strukturelle Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit ist auch das Förderprogramm „LoBiN – Auf- und Ausbau von Lokalen Bildungsnetzwerken“, mit dem die Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen, Schulen und außerschulischen Jugendbildungsträgern vor Ort verbessert werden soll. In den letzten Jahren erleben diese Akteure vor Ort große Veränderungen und müssen angesichts neuer Herausforderungen, wie zum Beispiel der Ganztagsschule, noch besser kooperieren. Deshalb unterstützt das Sozialministerium  den Auf- und Ausbau von langfristig angelegten Bildungsnetzwerken und Bildungspartnerschaften. Durchgeführt wird das Projekt an den Standorten Rottenburg am Neckar, Blaubeuren, Böblingen, Esslingen, Isny im Allgäu, Karlsruhe, Reutlingen, Schwäbisch Gmünd sowie Sinsheim.

Kinder- und Jugendhilfegesetz BaWue

Sozialministerium: Kinder und Jugendliche

PM

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