„Arm, ärmer, alleinerziehend!“ – Der erste Armuts-und Reichtumsbericht des Landes Baden-Württemberg ist erschienen

45,8 % aller Alleinerziehenden in Baden-Württemberg  sind von Armut betroffen, so die zentrale Aussage des Ersten Armuts-und Reichtumsberichts des Landes Baden-Württemberg.  Der Befund ist nicht neu, erschreckend ist aber, dass ebenso wie bei kinderreichen Familien von 2007 bis 2013 eine gravierende Verschlechterung stattgefunden hat. Erschreckend ist auch, dass sich trotz deutlicher Zahlen, in den letzten Jahren wenig bewegt hat. „Im Hinblick auf steigende Armutszahlen bei Alleinerziehenden ist der Befund alarmierend.“[1]

90 % der Alleinerziehenden sind Frauen; obwohl sie überdurchschnittlich häufig berufstätig sind (68 %), reicht es für viele Alleinerziehende nicht zum Leben. Alarmierend ist, dass trotz des großen Engagements Alleinerziehender für ihre Kinder diese direkt von Armut betroffen sind.  Für sie ist der Zugang zu Bildung, kulturellem Leben und Freizeit nicht selbstverständlich – Familienarmut ist somit auch Kinderarmut.

Gesundheitliche Belastungen, nicht bezahlbarer Wohnraum, Teilzeit- und Minijobs, sowie nicht ausreichende Rahmenbedingungen für eine gute Vereinbarung von Familie und Beruf sind die Top-Themen, die das Familienleben von Alleinerziehenden belasten und häufig nicht „bezahlbar“ machen.

Das Netzwerk Alleinerziehendenarbeit Baden-Württemberg fordert schnelle und wirksame Maßnahmen für Alleinerziehende.

Ein Fachgespräch im Frühjahr 2016 zu den Ergebnissen des Ersten Armuts – und Reichtumsberichts will mit Politiker_innen, Fachleuten und Betroffenen Maßnahmen zur Entlastung und finanziellen Absicherung  von Alleinerziehenden und ihren Kindern diskutieren und entwickeln.

Nähere Informationen unter: www. Netzwerk- Alleinerziehendenarbeit.de

[1] Armuts- und Reichtumsbericht 2015 für Baden-Württemberg

www.sozialministerium.baden-wuerttemberg.de

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