Einen prominenten Besuch erlebten die Gäste im Café Asyl der Diakonie Göppingen am vergangenen Freitag: Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens, SPD, kam direkt vom Berliner Plenarsaal in den Pavillon der Stadtkirche Göppingen, um den etwa dreißig anwesenden Flüchtlingen aus Syrien zweisprachige deutsch-arabische Ausgaben des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland zu überreichen.
„Unser Grundgesetz legt die Werte und Regelungen fest, auf denen unser demokratischer Rechtsstaat beruht“ erklärte sie in ihrer Ansprache. Die im Grundgesetz niedergelegten Bestimmungen über den Schutz der Menschenwürde, über die Meinungs- und Religionsfreiheit, über die Gleichberechtigung von Frau und Mann seien die unabdingbaren Voraussetzungen für Toleranz und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Alle müssten sich daran halten. Entstanden sei das Grundgesetz vor 65 Jahren als Konsequenz aus den Erfahrungen eines schrecklichen Krieges und der totalen Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten, die die Menschenrechte für nichts achteten. Sie fügte hinzu: „Alle Demokraten in unserem Land sind sich darin einig, dass sich ein solches totalitäres, die Menschenrechte verachtendes Denken niemals wieder durchsetzen darf“. Sie wünschte, dass auch in der Heimatregion der Flüchtlinge Entwicklungen zu Frieden und einem toleranten Zusammenleben möglich würden. Mit großem Beifall und lebhafter Zustimmung antworteten die Flüchtlinge auf die Rede von Heike Baehrens, die von einem Dolmetscher ins Arabische übersetzt worden war.
Dank und Anerkennung sprach Heike Baehrens an die Adresse von Heike Gehrer-Shelby von der Diakonie Göppingen und an die vielen ehrenamtlichen Aktiven im Café Asyl aus.Das Café Asyl nannte sie eine wichtige Einrichtung, in der die Werte des Grundgesetzes im Alltag gelebt würden. Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsstaaten hätten hier die Möglichkeit der Begegnung mit Einheimischen, des Informationsaustauschs und des Ankommens in der deutschen Gesellschaft. Ohne die Mitarbeit der Ehrenamtlichen wäre eine gelingende Integration kaum möglich.
Walter Scheck, Pfarrer i. R.