Die Fachbereichsleiterin für „Ehe und Familie“ in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Johanna Rosner-Mezler (Foto) forderte kürzlich beim „forum thomas“ in Göppingen auf, die Lebenswirklichkeiten der Menschen wahrzunehmen und allen Menschen in einer wertschätzenden Haltung zu begegnen. Die knapp 30 Teilnehmer bemängelten, dass die vom 4.- 25.10. in Rom tagende Familiensynode über Jahre hinweg zu spät kam.
Gleichwohl die Ergebnisse insgesamt ein Hoffnungszeichen wären, erwarteten viele eine theologisch fundierte, für Betroffene hilfreiche Praxis im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen sowie eine differenzierte und theologisch reflektierte Sicht auf Homosexualität. Nach Ansicht der Referentin kann die Kirche Paare und Familien durch begleitende, beratende und spirituelle Angebote stärken. Die Fachfrau selbst will sich für eine intensivere Begleitung von Paaren und Familien einsetzen und weiterhin eine politische Anwaltschaft etwa zugunsten einer besseren Steuergerechtigkeit und mehr Familienförderung übernehmen. Frau Rosner-Mezler würdigte die vielfältigen Unterstützungssysteme für Paare und Familien in der Diözese, die von der Unterstützung von Familien in Not über Ehe- und Familienberatung und Kinderbetreuung bis zu Angeboten für Familienferien reichten. Sie wies darauf hin, dass die Angebote noch stärker bekannt gemacht werden müssten. Die Referentin rief die Teilnehmer dazu auf, positiv und ermutigend über Ehe und Familie zu sprechen aber auch vorzuleben. Sie dankte dem Forum „mit allem Nachdruck“, in Göppingen reden zu können, zumal: „Ehe und Familie brauchen eine starke Unterstützung.“ In ihren abschließenden Bewertungen fasst sie zusammen, dass das Thema durch die Synode eine Wiederbelegung erfahren hat. Hilfreich war auch die einstimmige Beschlussfassung, auch die Traditionalisten konnten den Ausführungen zustimmen. Hilfreich sei auch die Stoßrichtung der Dezentralisierung und dass die Ortskirchen einen größeren Entscheidungsbereich erhalten. Insgesamt wurde der Wegcharakter der Kirche in Rom deutlich herausgestellt.
Felix Müller, Dekanatsreferent