Baden‑Württemberg: Fast 118 000 Beratungen und Hilfen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Der Anstieg der Hilfen zur Erziehung hat sich im Jahr 2014 mit einer Zunahme von 3,3 Prozent oder 3806 gegenüber 2013 mit 113.920 verstärkt. Nach Feststellung des Statistischen Landesamts wurden 117 726 erzieherische Hilfen ambulant, teilstationär und stationär im Jahr 2014 durchgeführt (beendete und am Jahresende andauernde Hilfen).
Können junge Menschen unter 27 Jahren ihre Probleme nicht alleine oder mit Hilfe ihrer Familie bewältigen, bietet die Kinder- und Jugendhilfe ein breites Spektrum erzieherischer Hilfen in und außerhalb der Familien an. 88 114 Hilfen wurden in ambulanter und teilstationärer Form, d.h. unter Verbleib in der Familie in Anspruch genommen. In stationärer Form, d.h. außerhalb der Familie, wurden 18 411 Hilfen gewährt. 9 052 Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen und 2 149 ergänzende bzw. sonstige (flexible) erzieherische Hilfen rundeten das breitgefächerte Spektrum der Hilfen ab.
Erziehungsberatungen für Eltern, Eltern und Kind oder für den jungen Menschen alleine, Sozialpädagogische Familienhilfen, soziale Gruppenarbeit, Einzelbetreuung und Erziehung in Tagesgruppen sind ambulante und teilstationäre Hilfeangebote. Sie machten 75 Prozent aller Hilfen im Jahr 2014 aus, wobei ein Anstieg von gut 2 Prozent bei den ambulanten und teilstationären Hilfen zu verzeichnen war. Vollzeitpflege, Heimerziehung oder andere betreute Wohnformen sind stationäre Hilfeformen und gehören zusammen mit der intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung zu den Hilfen außerhalb des Elternhauses. 16 Prozent entfielen im Jahr 2014 auf diese Hilfeangebote. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Noch stärker erhöhten sich die ergänzenden bzw. sonstigen Hilfen (+10,4 Prozent). Hierzu gehören die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen (+9,8 Prozent) und die sonstigen (flexiblen) erzieherischen Hilfen (+13,1 Prozent).
Erzieherische Hilfen*) in Baden-Württemberg seit 2007 | ||||||||
Jahr | Erzieherische Hilfen insgesamt | Davon | ||||||
Ambulante und teilstationäre erzieherische Hilfen zusammen |
Erzieherische Hilfen außerhalb des Elternhauses zusammen |
Ergänzende bzw. sonstige Hilfen zusammen | ||||||
Anzahl | Veränderung zum Vorjahr in Prozent |
Anzahl | Veränderung zum Vorjahr in Prozent |
Anzahl | Veränderung zum Vorjahr in Prozent |
Anzahl | Veränderung zum Vorjahr in Prozent |
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*) beendete und am 31. Dezember andauernde Hilfen. | ||||||||
2007 | 98.761 | – | 76.639 | – | 16.332 | – | 5.790 | – |
2008 | 103.394 | 4,7 | 80.695 | 5,3 | 16.098 | -1,4 | 6.601 | 14,0 |
2009 | 107.049 | 3,5 | 83.201 | 3,1 | 16.393 | 1,8 | 7.455 | 12,9 |
2010 | 111.345 | 4,0 | 85.894 | 3,2 | 16.958 | 3,4 | 8.493 | 13,9 |
2011 | 111.656 | 0,3 | 85.603 | -0,3 | 17.146 | 1,1 | 8.907 | 4,9 |
2012 | 112.293 | 0,6 | 85.499 | -0,1 | 17.423 | 1,6 | 9.370 | 5,2 |
2013 | 113.920 | 1,4 | 86.156 | 0,8 | 17.617 | 1,1 | 10.147 | 8,3 |
2014 | 117.726 | 3,3 | 88.114 | 2,2 | 18.411 | 4,5 | 11.201 | 10,4 |
© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015