„Wie gutes Wirtschaften gelingen kann“, darauf ging Oberbürgermeister Frank Dehmer beim Politischen Nachtgebet in Geislingen, St. Maria in seiner Ansprache ein.
Mit den Veränderungen, die derzeit durch die Flüchtlinge entstehen, wird sich Geislingen noch stärker zu einer bunten Stadt entwickeln. Er betonte: „Wir werden in den kommenden Jahren die Aufgabe vor uns haben, all diese Menschen bei uns zu integrieren“.
Dies stellt Geislingen vor eine große Herausforderung, auch deswegen, weil Arbeitsplätze in den produzierenden Betrieben in den letzten Jahren immer mehr wegfallen. Als Beispiel seien genannt: die Firma Niederberger, Odelo, WMF, oder auch die MAG. Dehmer fragt angesichts der bevorstehenden Entwicklungen: „Was sollen die Menschen hier in Deutschland arbeiten, wenn es keine anderen Arbeitsplätze mehr für sie gibt? Und nun haben wir auf einmal ganz entgegen den Bevölkerungsprognosen einen sprunghaften Anstieg an neuen Mitmenschen zu verzeichnen. Gerade im Dienstleistungs- und Handelssektor sind in den letzten Jahren viele neue Arbeitsplätze entstanden. Diese sind allerdings oftmals schlechter bezahlt als in der Industrie“, ergänzt Dehmer. Die Folge davon ist dann eine geringere Kaufkraft der Menschen und damit verbunden eine geringere Nachfrage hier vor Ort.“
Die KAB, Katholische Arbeitnehmerbewegung, und das netzwerk arbeitSwelt haben zum Politischen Nachtgebet in die Marienkirche nach Geislingen geladen, um der Frage „Gut wirtschaften, wie gelingt das?“ nachzugehen. In den Gebetsanliegen wurden die Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die Vertrauensleute und die Funktionäre der Gewerkschaften, aber auch die Unternehmensleitungen und die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik von knapp 50 Mitbetern mit ins Gebet genommen. In einem Anspiel setzten sich Akos Csernai-Weimer, KAB Jahr Sekretär und Diakon Josef Putz inhaltlich mit dem Leitthema „Nachhaltig leben und arbeiten“ auseinander und forderten ein „solidarisches und gerechtes Verteilen der Güter und Einkommen“. In einem Lied, der Band der katholischen Gesamtkirchengemeinde Geislingen „invite!“, wo es heißt: „Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst, niemand ist da, der mir die Hände reicht“, brachte den Sachverhalt gut auf den Punkt.
Felix Müller , Dekanatsreferent