Öffentliches Forum zum Thema Schmerzmedizin: Gibt es eine Zukunft ohne Schmerzen?

Öffentliches Forum für alle am 9. Oktober 2014 in Göppingen / Schmerz- und Palliativzentrum Göppingen feiert 30-jähriges Bestehen

Chronische Schmerzen sind kein Schicksal. Diese Aussage der Schmerzmediziner belegen Experten mit neuen Einsichten auf dem öffentlichen Forum im Rahmen der 18. Südwestdeutschen Schmerztage am 9. Oktober in der Stadthalle Göppingen.

Schmerz ist überlebenswichtig, ein Warnsignal. Schmerz kann aber auch das Leben zerstören, wenn er nicht ausreichend behandelt und zum täglichen Begleiter wird. „Diesen chronischen Schmerz haben wir vor Augen, wenn wir bei unserem öffentlichen Forum darüber sprechen, ob es eine Zukunft ohne Schmerzen gibt“, erklärt Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und Leiter des Schmerzzentrums Göppingen, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert. „Wird ein akuter Schmerz korrekt behandelt“, so Müller-Schwefe weiter, „haben wir gute Chancen, die Chronifizierung zu verhindern.“

Chronischer Schmerz ist ein nationales Gesundheitsproblem. Alleine in Baden-Württemberg sind schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen betroffen, ein Drittel dieser Patienten, mehr als 600.000, sind stark beeinträchtigt. Ihr Leiden gilt als eigenständige Schmerzkrankheit. Bundesweit sind rund 23 Millionen Menschen betroffen.

„Die Bedetung chronischer Schmerzen als eigenständige Erkrankung ist inzwischen in der Medizin und  in der Öffentlichkeit angekommen“, resümmiert Dr. Müller-Schwefe. Dazu haben viele wichtige Impulse aus Göppingen beigetragen, so zum Beispiel die sozialgerichtliche Klärung, welche Therapieverfahren auch für gesetzlich versicherte Patienten unabdingbar zur Verfügung stehen müssen. Auch dass die Schmerzmedizin heute in der Ausbildung der Ärzte berücksichtigt wird, geht auf die Aktivitäten von Dr. Müller-Schwefe uns seiner Mitstreiter auf nationaler Ebene zurück.

„Wichtig ist nicht nur die gute schmerzmedizinische Behandlung, sondern auch die Information der Patienten über ihre Krankheit, damit diese ihren Ärzten auf Augenhöhe begegnen können“ sagt Dr. Müller-Schwefe. Darum gehört das öffentliche Forum von Beginn an zu den Südwestdeutschen Schmerztagen als fester Programmpunkt dazu.

Auf dem öffentlichen Forum am 9. Oktober, das moderiert wird von PD Dr. Michael A. Überall, dem Präsidenten der Deutschen Schmerzliga, beschreibt der renommierte Schmerz- und Hirnforscher Prof. Dr. Jürgen Sandkühler von der Universität Wien, wie die neuen Erkenntnisse aus der Forschung die Behandlung verändern. Die Arbeit vieler Wissenschaftler hat auch die Kopfschmerztherapie in den letzten Jahren beeinflusst und neue Konzepte ermöglicht. Über diese berichtet der Direktor der Schmerzklinik Kiel, Prof. Dr. Hartmut Göbel. Dr. Martin Runge, der leitende Arzt der Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang macht den Zuhörern Hoffnung mit seinem Vortrag, dass Schmerzen keine „natürliche“ Begleiterscheinung des Alterns sind. Dr. Müller-Schwefe wirft zum Thema „Schmerzmedizin: Was bringt die Zukunft“ einen Blick in die medizinische Glaskugel.

PM

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