2014 mehr ausländische Einwohner in allen Stadt- und Landkreisen – Baden‑Württemberg: Stärkste Zuwächse in den Landkreisen Biberach und Main-Tauber

Zum Jahresende 2014 lebten im Südwesten erstmals mehr als 1,4 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit 1 , 80 200 oder 6,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt nach einer regionalen Auswertung des Ausländerzentralregisters des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge mitteilt, gab es flächendeckend in allen 44 Stadt- und Landkreisen eine höhere Zahl an ausländischen Einwohnern, wobei die Spannweite von jeweils plus 12,1 Prozent in den Landkreisen Biberach und Main-Tauber-Kreis bis plus 3,8 Prozent im Stadtkreis Mannheim reichte.

Landesweit ging die höhere Zahl an ausländischen Einwohnern in Baden‑Württemberg zu fast 60 Prozent auf den Zuwachs an Personen aus den 13 EU-Mitgliedstaaten zurück, die im Rahmen der Osterweiterung in den Jahren 2004, 2007 und 2013 der EU beitraten 2 . Deren Zahl hat sich landesweit 2014 um fast 48 000 oder 16,8 Prozent auf 331 000 erhöht. In 40 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise war diese Nationalitätengruppe ebenfalls für den Zuwachs an ausländischen Einwohnern ausschlaggebend, allen voran in den Stadtkreisen Pforzheim und Mannheim mit Anteilen von 84 bzw. 83 Prozent. In 43 Stadt- und Landkreisen war dabei der mit Abstand stärkste zahlenmäßige Zuwachs bei den Einwohnern aus Rumänien zu beobachten, lediglich im Stadtkreis Pforzheim lag der Einwohnerzuwachs aus Rumänien nach Ungarn auf Platz zwei.

In den vier Kreisen Heidelberg, Breisgau-Hochschwarzwald, Freiburg im Breisgau und Tübingen waren dagegen die stärksten Zuwächse bei den ausländischen Einwohnern in der Gruppe der Nicht-EU-Staaten zu beobachten. Dort betrug der Anteil des Zuwachses bei den Nicht-EU-Ausländern am gesamten Zuwachs ausländischer Einwohner zwischen 61 und 44 Prozent, deutlich mehr als im Landesdurchschnitt (27 Prozent). Landesweit ist die Zahl der Nicht-EU-Ausländer 2014 um 22 000 oder 3,3 Prozent auf fast 685 000 gestiegen, wobei der zahlenmäßig stärkste Zuwachs bei den Einwohnern aus Syrien zu beobachten war. Deren Zahl hat sich im Jahr 2014 im Südwesten um 5 500 auf 10 500 Einwohner mehr als verdoppelt (+111,8 Prozent). In 27 der 44 Stadt- und Landkreise hat sich die Zahl der dort lebenden Syrer ebenfalls mehr als verdoppelt, im Landkreis Reutlingen sogar mehr als verdreifacht. Darüber hinaus gehörte Syrien in 39 der 44 Stadt- und Landkreise zur Gruppe der 10 Nationalitäten mit der zahlenmäßig stärksten Zunahme der Einwohnerzahl.

Die insgesamt 388 000 ausländischen Einwohner aus den 15 »alten« EU-Mitgliedstaaten vor 20043 spielten dagegen 2014 landesweit mit einem Anteil von 13 Prozent am Gesamtzuwachs der ausländischen Bevölkerung lediglich eine nachgeordnete Rolle (+10 500 Einwohner, +2,8 Prozent). Dies gilt ebenfalls für alle Stadt- und Landkreise Baden‑Württembergs.

Wichtiger Hinweis: Eine Kreis-Tabelle mit den Einwohnerzahlen aller 28 EU-Mitgliedstaaten sowie ausgewählter Nicht-EU-Staaten für die Jahre 2013 und 2014 mit absoluten und prozentualen Veränderungen (analog zur Landestabelle im Eildienst 218/2015 vom 20.08.2015) ist kostenfrei bei der Pressestelle erhältlich und kann auf Wunsch per E-Mail übermittelt werden.

1Es handelt sich um Personen, die ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen.

2EU-Beitrittsland 2013: Kroatien, EU-Beitrittsländer 2007: Bulgarien, Rumänien, EU-Beitrittsländer 2004: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern.

3EU 15-Mitgliedstaaten (vor 2004): Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, Vereinigtes Königreich.

 

Ausländische Einwohner in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2014
StadtKreis (SKR),
Landkreis (LKR)
Land
Veränderung zum Vorjahr in %
Quelle: Ausländerzentralregister, Stichtag 31. Dezember
Mannheim (SKR) 3,8
Ludwigsburg (LKR) 4,4
Karlsruhe (SKR) 4,5
Böblingen (LKR) 4,6
Freiburg im Breisgau (SKR) 4,6
Stuttgart (SKR) 4,8
Esslingen (LKR) 5,0
Pforzheim (SKR) 5,2
Rems-Murr-Kreis (LKR) 5,2
Heidelberg (SKR) 5,2
Lörrach (LKR) 5,4
Ulm (SKR) 5,4
Göppingen (LKR) 5,6
Enzkreis (LKR) 5,6
Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 5,6
Tübingen (LKR) 5,7
Karlsruhe (LKR) 5,8
Reutlingen (LKR) 5,9
Waldshut (LKR) 6,0
Baden-Württemberg 6,1
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 6,5
Freudenstadt (LKR) 6,6
Alb-Donau-Kreis (LKR) 6,6
Konstanz (LKR) 6,6
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 6,8
Zollernalbkreis (LKR) 6,9
Rastatt (LKR) 6,9
Ostalbkreis (LKR) 7,0
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 7,2
Heilbronn (SKR) 7,2
Bodenseekreis (LKR) 7,3
Rottweil (LKR) 7,4
Ravensburg (LKR) 7,5
Baden-Baden (SKR) 7,7
Calw (LKR) 7,9
Schwäbisch Hall (LKR) 8,1
Ortenaukreis (LKR) 8,5
Emmendingen (LKR) 9,0
Tuttlingen (LKR) 10,0
Heidenheim (LKR) 10,2
Sigmaringen (LKR) 11,0
Hohenlohekreis (LKR) 11,1
Heilbronn (LKR) 11,9
Main-Tauber-Kreis (LKR) 12,1
Biberach (LKR) 12,1

 

Ausländische Einwohner in Baden-Württemberg 2014
StadtKreis (SKR)
Landkreis (LKR)
Land
Insgesamt EU 28 Mitgliedstaaten Nicht-EU-Staaten
EU 15 (vor 2004)1) EU-Beitrittsländer 2004, 2007, 20132)
Veränderung gegenüber 2013 in Personen
1) EU-Beitrittsland 2013: Kroatien, EU-Beitrittsländer 2007: Bulgarien, Rumänien, EU-Beitrittsländer 2004:

Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern.

2) EU-Mitgliedstaaten vor 2004: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien,

Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, Vereinigtes Königreich.

Quelle: Ausländerzentralregister, Stichtag: 31. Dezember.

Baden-Baden (SKR) +583 +119 +330 +134
Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) +631 +31 +442 +158
Freudenstadt (LKR) +635 +45 +432 +158
Rottweil (LKR) +785 +117 +469 +199
Hohenlohekreis (LKR) +832 +104 +608 +120
Main-Tauber-Kreis (LKR) +833 +65 +563 +205
Sigmaringen (LKR) +1.032 +72 +647 +313
Emmendingen (LKR) +1.039 +63 +492 +484
Waldshut (LKR) +1.056 +149 +565 +342
Ulm (SKR) +1.120 +131 +785 +204
Enzkreis (LKR) +1.157 +218 +722 +217
Schwäbisch Hall (LKR) +1.170 +87 +890 +193
Alb-Donau-Kreis (LKR) +1.198 +101 +938 +159
Zollernalbkreis (LKR) +1.225 +311 +802 +112
Pforzheim (SKR) +1.250 +34 +1.045 +171
Heidelberg (SKR) +1.263 +134 +356 +773
Heidenheim (LKR) +1.361 +175 +886 +300
Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) +1.390 +128 +536 +726
Tübingen (LKR) +1.396 +289 +495 +612
Calw (LKR) +1.415 +162 +1.064 +189
Lörrach (LKR) +1.438 +336 +684 +418
Freiburg im Breisgau (SKR) +1.441 +49 +645 +747
Biberach (LKR) +1.458 +120 +859 +479
Tuttlingen (LKR) +1.489 +242 +1.146 +101
Rastatt (LKR) +1.574 +81 +1.126 +367
Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) +1.576 +175 +1.026 +375
Bodenseekreis (LKR) +1.618 +148 +1.035 +435
Ravensburg (LKR) +1.674 +88 +1.125 +461
Ostalbkreis (LKR) +1.814 +295 +912 +607
Göppingen (LKR) +1.824 +320 +1.264 +240
Heilbronn (SKR) +1.870 +232 +1.151 +487
Reutlingen (LKR) +2.034 +306 +965 +763
Konstanz (LKR) +2.113 +232 +1.131 +750
Karlsruhe (SKR) +2.175 +402 +1.325 +448
Karlsruhe (LKR) +2.555 +221 +1.478 +856
Mannheim (SKR) +2.621 +407 +2.176 +38
Böblingen (LKR) +2.648 +349 +1.402 +897
Ortenaukreis (LKR) +2.879 +357 +1.674 +848
Rems-Murr-Kreis (LKR) +2.882 +568 +1.444 +870
Rhein-Neckar-Kreis (LKR) +3.039 +436 +1.687 +916
Ludwigsburg (LKR) +3.539 +678 +1.794 +1.067
Esslingen (LKR) +3.751 +606 +2.162 +983
Heilbronn (LKR) +4.225 +344 +3.296 +585
Stuttgart (SKR) +6.596 +941 +3.205 +2.450
Baden-Württemberg +80.204 +10.468 +47.779 +21.957

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015

 

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