Die Zahl der Mitglieder geht zurück und es wird immer schwieriger, Fachpersonal zu finden. Das waren die einzigen Negativpunkte bei der Kreisversammlung des DRK- Kreisverbands Göppingen. Ansonsten vermittelten Redner und der Geschäftsbericht ein positives Bild der vielfältigen Bereiche, in denen der Kreisverband im Landkreis aktiv ist.
Claudia Burst, DRK-Pressereferentin
Es waren fast 80 Teilnehmer, die sich am Freitagabend für die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes des Roten Kreuzes im Festsaal der Volksbank Göppingen interessierten. Neben den Vertretern der einzelnen Rotkreuz-Bereiche und denen von befreundeten Rettungsdiensten befanden sich darunter Heike Baehrens, SPD-Mitglied des Bundestags, Jutta Schiller, Landtagsabgeordnete der CDU und Landrat Edgar Wolff.
Heike Baehrens bezog sich in ihrem Grußwort auf das Motto „Im Notfall sind wir schnell vor Ort“ aus dem ausliegenden Geschäftsbericht für das Jahr 2014 und bedankte sich im Namen aller Abgeordneten dafür, dass „Sie nicht nur schnell, sondern vor allem kontinuierlich und auf Dauer dort sind, wo man Sie braucht.“ Beeindruckt zeigte sich Baehrens vom DRK-Einsatz für Migranten und für Flüchtlinge und sprach dafür ihren Dank und Respekt aus.
Edgar Wolff bezeichnet den Kreisverband als „wichtigen Eckpfeiler in der sozialen Struktur der Landkreises Göppingen“. Er schätze die „enorme Fülle von Themen“, in die sich das DRK mit Hilfe von Haupt- und Ehrenamtlichen einbringe und betonte, dass letztere „nicht zu ersetzen seien“.
Freundschaftliche und kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Kreisverband wünschte sich der neue Göppinger Feuerwehrkommandant Harald Knobloch. Er sprach ein Thema an, das im Anschluss Dr. Eberhard Schwerdtner vom Landesverband ebenfalls aufgriff: die Schwierigkeit, engagierte Ehrenamtliche zu finden.
Schwerdtner bezog das Problem nicht nur auf Ehrenamtliche, sondern auf Fachkräfte in allen Bereichen, „selbst Rettungsassistenten und Notfallsanitäter“. Er bezeichnete das Ehrenamt als „Seele des Roten Kreuzes“ und lobte den Göppinger Kreisverband als „einen Kreisverband, wie man ihn selten erlebt“. „Göppingen ist ein Vorbild für andere“, so drückte er sich aus.
Den Jahresbericht teilten sich der Kreisverbandspräsident Peter Hofelich und sein Geschäftsführer Alexander Sparhuber. Statt vieler Worte konnten sie einen zehnminütigen Film über die Arbeit des Roten Kreuzes in Göppingen präsentieren, der in Zusammenarbeit mit der Filstalwelle entstanden ist. „Es ist wichtig, unsere Arbeit in diversen Medien darzustellen“, betonte Peter Hofelich, „weil wir eine große Organisation sind, die immer hinterfragt wird. Öffentlichkeitsarbeit ist eine vertrauensbildende Maßnahme“. 2014 sei ein „normales Jahr“ gewesen, bilanzierte der Präsident und zeichnete im Anschluss mit den Schlaglichtern Überarbeitung des Strategiepapiers, Rettungsdienst, InkA, Familientreffs, Integrationsfachdienst, Familienzentrum, Stationäre Pflege, Gründung einer Rotkreuz-Stiftung und Konventionsarbeit doch das Bild eines „ausgesprochen aktiven Jahres“.
Alexander Sparhuber ging näher auf die personelle und die Aufgaben-Erweiterung der Integrierten Leitstelle ein, erklärte die Veränderungen bei den Erste-Hilfe-Angeboten, informierte über den Erfolg des Projektes „Rhythm and Cook“, mit dem sich Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern näher kämen.
Sparhuber machte deutlich, dass auch das DRK beim Wettbewerb um Lose für die Schülerbeförderung im Landkreis ohne Vorteile im Vorfeld angetreten sei. „Auch wir müssen die Fahrzeuge dafür kaufen, auch wir setzen da keine Ehrenamtlichen ein und ja, wir sind als gemeinnützige Organisation zwar steuerbegünstigt, aber nur, weil wir etwaige Überschüsse aus Zweckbetrieben zur Finanzierung gemeinnütziger Aufgaben einsetzen.“
Der Kreisverbands-Geschäftsführer streifte den Teamleiterwechsel im Integrationsfachdienst, die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Nürtingen/Kirchheim bei den Seniorenzentren, erwähnte das Qualitätssiegel des Ambulanten Pflegedienstes, lobte die Verwaltung und am Ende seiner Ausführungen die Ehrenamtlichen des Museumsteams und bei der Aktion „100-pro-Reanimation“.
Es folgte der Bericht des Schatzmeisters Peter Kummer, der zwar von einem stabilen Haushalt mit einer 66-prozentigen Eigenkapitalsausstattung berichten konnte, aber monierte, dass die Mitgliedsbeiträge erstmals gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen seien. „Weil sich der Mitgliederbestand um 398 verringert hat“, erklärte er und appellierte an alle, intensiv um neue (Förder-)Mitglieder zu werben. Der Jahresabschluss 2014 wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig akzeptiert, der Kreisvorstand und der Kreisgeschäftsführer ebenfalls einstimmig entlastet.
Auf die zweieinhalbstündige Sitzung folgte ein gemütliches Beisammensein und Austausch am gut gedeckten Büffet.