Die Zahl der Gebärmutterentfernungen im Krankenhaus (Hysterektomien) ging bundesweit zurück – innerhalb von fünf Jahren um fast 15 Prozent. Doch immer noch wird etwa jeder sechsten Frau in Deutschland die Gebärmutter entfernt. Dabei gibt es bei den Häufigkeiten auf Kreisebene deutliche Unterschiede: Wie die Techniker Krankenkasse (TK) mit Verweis auf den Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann-Stiftung mitteilt, wurde in Freiburg mit 18 Operationen je 10.000 Frauen die Gebärmutter am seltensten entfernt, im rheinland-pfälzischen Landkreis Birkenfeld mit 60,5 am häufigsten*. Der Landkreis Göppingen liegt mit 32,3 Gebärmutterentfernungen je 10.000 Frauen unter dem Bundesdurchschnitt von 33,2.
Die Hysterektomie ist einer der häufigsten Eingriffe in der Frauenheilkunde. Gründe für eine Entfernung der Gebärmutter sind meist gutartige Erkrankungen wie Myome, eine Gebärmuttersenkung oder eine Endometriose. „Der Rückgang dieser Operationen zeigt, dass zum Beispiel bei Myomen zunehmend andere Behandlungsmöglichkeiten genutzt werden“, so Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. „Nur schwer nachvollziehbar sind aber die regionalen Unterschiede bei diesen Eingriffen. Offenbar legen Mediziner hier beim Für und Wider unterschiedliche Maßstäbe an.“
So belegen Studien, dass in größeren Städten weniger operiert wird und Gynäkologinnen eher von einer Operation abraten als ihre männlichen Kollegen. Außerdem werden Frauen aus niedrigen Bildungsgruppen drei Mal häufiger operiert als höher gebildete Frauen, die sich oft über alternative Therapiemöglichkeiten informieren. Deshalb wird unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe derzeit eine neue Leitlinie zur Indikation und Methodik der Hysterektomie entwickelt. „Ziel muss sein, dass jeder Patientin eine aufgeklärte und selbstbestimmte Beteiligung an der Therapieentscheidung ermöglicht wird“, erklärt Vogt.
Näheres zur Gebärmutterentfernung unter www.tk.de und Faktencheck Gesundheit.
* Um stabilere Werte zu erhalten, wurde bei der Berechnung der Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2012 abgebildet. Auch die unterschiedlichen Altersstrukturen in den Kreisen wurden berücksichtigt.
PM