Seit August 2013 ist die Donzdorfer Messelbergschule Gemeinschaftsschule und in diesem Zusammenhang ist auch das kooperative Bildungszentrum mit dem Rechberg-Gymnasium gegründet worden. Am Ende des laufenden Schuljahres können erstmals Gemeinschaftsschüler und -schülerinnen der Messelbergschule den Realschulabschluss ablegen und haben damit auch die Möglichkeit, ins Rechberg-Gymnasium zu wechseln.
Wie kann der Übergang von der Gemeinschaftsschule auf das Gymnasium gelingen? Um diese Frage zu beantworten, hat das Kultusministerium ein Papier zusammengestellt, das interessierten Schulen Anregungen und Hilfe geben soll. In dieser Handreichung ist das kooperative Bildungszentrum Donzdorf als repräsentatives Beispiel genannt. So heißt es in dem Schriftstück:
In Donzdorf bilden die Messelbergschule als Gemeinschaftsschule und das Rechberg-Gymnasium ein Bildungszentrum auf einem gemeinsamen Schulgelände. Allein schon aufgrund der räumlichen Nähe zueinander bot sich eine Kooperation der beiden Schulen an.
Erleichtert wurde der Aufbau einer Kooperation durch die guten persönlichen Kontakte zwischen den beiden Schulleitern der Messelbergschule und dem Rechberg-Gymnasium.
Beide Schulen arbeiten bereits seit über einem Jahrzehnt in den Bereichen Mensa, gemeinsame Angebote von Arbeitsgemeinschaften und im Bereich der Schülerförderung eng zusammen. So unterstützten und begleiteten Gymnasiasten im Projekt „Schüler helfen Schülern“ Hauptschüler bei ihren Vorbereitungen auf die Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch und Mathematik.
Da die Messelbergschule zu klein ist, um eine eigene Oberstufe zu beantragen, stellte sich für die Schulleitungen und Kollegien die Frage, wie die Lehrkräfte unterstützt werden können, die gymnasialen Standards in der Sekundarstufe I gut umzusetzen und wie Schülerinnen und Schüler in einem neunjährigen Bildungsgang ohne Übergangsschwierigkeiten das Abitur erwerben können. Eine Maßnahme dazu war, an der Messelbergschule in Donzdorf bereits ab Klassenstufe 5 gymnasiale Lehrkräfte des Rechberg-Gymnasiums an der Gemeinschaftsschule einzusetzen. Die dazu nötigen Abordnungen von gymnasialen Lehrkräften an die Messelbergschule erfolgen grundsätzlich auf freiwilliger Basis. Damit wird ein Wechsel nach Klasse 10 in die Eingangsklasse der Sekundarstufe II des Rechberg-Gymnasiums unterstützt, in dem die Schülerinnen und Schüler der Messelbergschule nach einem Wechsel auf das Rechberg-Gymnasium auf ihnen bereits bekannte Lehrkräfte treffen.
Bei den Informationsabenden in Klassenstufe 4 an den umliegenden Grundschulen informieren beide Schulleiter gemeinsam über die beiden möglichen Wege zum allgemein bildenden Abitur in Donzdorf: in acht Jahren am Gymnasium oder in neun Jahren über die Messelbergschule und die gymnasiale Oberstufe am gleichen Standort.
Die an der Kooperation beteiligten Lehrkräfte der beiden Schulen arbeiten eng zusammen und tauschen sich regelmäßig aus. Die Zusammenarbeit erstreckt sich vor allem auf Bereiche wie Unterrichtsgestaltung, Rückmeldesysteme und Leistungsmessung. In gemeinsamer Arbeit wurden von Lehrkräften beider Schulen Kompetenzraster und Lernwegelisten für den Einsatz an der Gemeinschaftsschule entwickelt, auch um das erweiterte Niveau an der Gemeinschaftsschule sicher abzubilden. Die Kooperationspartner tauschen sich aber auch über die zweckmäßige sächliche Ausstattung von naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen und die verwendeten Lehrwerke aus. Der Erfahrungsaustausch und die Reflektion über die gemeinsame Arbeit ist für alle beteiligten Lehrkräfte dabei ein wichtiges Instrument für die Kooperation.
Für die folgende Berufs- und Studienwahl besteht bereits eine Kooperation und ein damit verbundenes Hospitations- und Schulungsangebot der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät), der Universität Stuttgart (Institut für Raumfahrtsysteme) und der Daimler AG.
Seit 2014 arbeitet das Rechberg-Gymnasium auch mit der Staufeneck-Gemeinschaftsschule in Salach zusammen. Auch hier werden bereits ab Klassenstufe 5 gymnasiale Lehrkräfte des Gymnasiums eingesetzt.
Die Schulträger von Donzdorf und Salach unterstützen die Kooperation der Schulen und investieren großzügig in ihre Schulzentren. Für die Organisation der Kooperation wurde von jeder Kommune ein Schulmanager angestellt. Die Stadt Donzdorf investiert in großem Umfang Geld in die Umsetzung von baulichen Maßnahmen, wie z.B. der Einrichtung von Lernateliers und naturwissenschaftlichen Laborräumen oder dem Bau einer gemeinsamen Mensa. Auch die Bildungspartner der beiden Schulen unterstützen die Kooperation und fördern sie zusätzlich finanziell.
PM Stadtverwaltung Donzdorf